FOKUS 2-US-Börsen wegen Aussicht auf Auto-Hilfen im Plus

(neu: aktualisiert Kurse, Autowerte drehen ins Minus)

New York, 10. Dez (Reuters) - Die Aussichten auf ein baldiges Rettungspaket für die US-Autoindustrie hat die Kurse an der Wall Street am Mittwoch in die Höhe getrieben. Ein Scheitern der Gespräche würde nach Ansicht vieler Börsianer weitere Schockwellen durch die gesamte Wirtschaft senden. Unter Dach und Fach ist das Paket allerdings noch nicht. Die Autowerte selbst gerieten nach anfänglichen Gewinnen unter Druck, nachdem eine Gruppe von Senatoren der Republikaner angekündigt hatte, dem Entwurf der Demokraten nicht zuzustimmen.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte stieg im Mittagshandel um 1,1 Prozent auf 8788 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> gewann 1,3 Prozent auf 899 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> kletterte um 1,3 Prozent auf 1567 Punkte. In Frankfurt schloss der Dax<.GDAXI> 0,5 Prozent im Plus bei 4804 Punkten. Zu dem Zeitpunkt notierte der Dow 1,4 Prozent im Plus.

Trotz einer vorläufigen Einigung im US-Kongress über milliardenschwere Hilfen für die Autobauer GM, Ford und Chrysler[CBS.UL] ist das Paket noch nicht festgezurrt. Kongress und Weißes Haus verhandelten weiter über Details. Mehrere republikanische Senatoren bekräftigen ihr Nein zu dem demokratischen Entwurf, wie Senator Richard Shelby erklärte. Die Papiere von GM drehten daraufhin ins Minus und notierten im Mittagshandel 2,6 Prozent schwächer, die von Ford verloren vier Prozent. Beide Werte waren nach Börsenstart noch um über vier Prozent in die Höhe geklettert.

Angesichts der sich verschlimmernden Weltwirtschaftslage und den Massenentlassungen bei dem australischen Bergbauunternehmen Rio Tinto gingen viele Börsianer aber nur von einer kurzen Beruhigung der Märkte aus. Eine neue Welle von Gewinnwarnungen, darunter von Eastman Kodak und Electronic Arts, bremste die Kauflaune etwas. Die Aktien des Foto-Konzerns Kodak gaben um elf Prozent nach, die des Videospiele-Produzenten Electronic Arts sogar um 14 Prozent.

Im Blickpunkt standen nach einem Anstieg des Ölpreises auf knapp 44 Dollar auch Energiewerte. Die Anteilsscheine des Branchengiganten Exxon Mobil legten 2,7 Prozent zu, die von Chevron vier Prozent.

(Reporter: Deepa Seetharaman; bearbeitet von Tom Körkemeier; redigiert von Alexander Ratz)