Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Ölpreis notierte am Mittwoch schwächer und weitete damit seine Verluste vom Vortag aus. Zuvor haben Branchendaten gezeigt, dass die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche stärker als erwartet gestiegen waren.
Viele Anleger blicken auch vorsichtig auf die anstehenden US-Verbraucherpreisdaten, die auf weitere Zinserhöhungsrisiken seitens der Fed hindeuten könnten.
Bis 3:30 Uhr MEZ verlor das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl rund 0,4 % auf 96,09 USD je Barrel. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ging es 0,3 % nach unten, auf 90,22 USD. Beide Kontrakte hatten am Dienstag nachgegeben, wenn auch nur leicht, da eine mögliche Angebotsverknappung in Europa die Preise kurzzeitig stützte.
Daten des American Petroleum Institute zeigten, dass die US-Ölvorräte in der Vorwoche stärker als erwartet gestiegen sind. Die Vorräte an Rohöl, Benzin und Destillaten erhöhten sich um 2,16 Millionen Barrel, gegenüber einer Prognose von weniger als 100.000 Barrel. Der Datenpunkt gilt als Vorgeschmack auf die offiziellen Daten der EIA, die am heutigen Mittwochnachmittag veröffentlicht werden.
Die Ölpreise waren in der vergangenen Woche eingebrochen, nachdem die US-Rohöllagerbestände um mehr als 4 Millionen Barrel zugelegt hatten. Das Ergebnis stand im Gegensatz zu den Erwartungen eines Rückgangs.
Die Werte deuten darauf hin, dass die Ölnachfrage in den USA angesichts der steigenden Inflation und der sich verlangsamenden Produktion nachlässt, was weitere Probleme für die Rohölmärkte bedeuten könnte.
Eine nachlassende Produktionstätigkeit in der ganzen Welt dürfte die Rohölnachfrage in den kommenden Monaten ebenfalls belasten. Der Ölpreis ist von seinem Höchststand, den er zu Beginn der russischen Invasion in der Ukraine erreicht hatte, um mehr als 40 USD gesunken, da der weltweit steigende Kostendruck die Nachfrage stark beeinträchtigt.
Der Blick richtet sich nun auf die bevorstehenden US-Inflationsdaten, die heute im Laufe des Tages veröffentlicht werden. Es wird allgemein erwartet, dass die Daten einen leichten Rückgang der Preise gegenüber dem Vormonat zeigen. Es wird allerdings auch erwartet, dass die Inflation weiterhin auf einem 40-Jahres-Hoch verharrt.
Dies wiederum wird die Fed wahrscheinlich dazu veranlassen, die Zinsen im September weiter anzuheben. Ein solcher Schritt würde die Wirtschaftstätigkeit belasten und die Ölpreise weiter drücken.