Investing.com - Die Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) rechnet damit, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) im März 2025 ihre erste Zinssenkung des neuen Jahres vornehmen und den Leitzins um 25 Basispunkte senken wird. Weitere Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte könnten laut einer Mitteilung der Bank am Freitag im Juni und September folgen. Am Ende des Jahres könnte der Leitzins somit in einer Spanne von 3,5 bis 3,75 Prozent liegen.
Zudem dürfte die Fed ihr Programm zum Abbau der Bilanzsumme Anfang 2025 schrittweise zurückfahren und bis spätestens Mitte des Jahres ganz einstellen.
Wachstum bleibt solide, Inflation entspannt sich
Goldman Sachs sieht für die US-Wirtschaft eine solide Entwicklung voraus: Für 2025 erwartet die Bank ein reales Wirtschaftswachstum von 2,4 Prozent, was über dem Marktkonsens liegt. Grund dafür seien steigende Realeinkommen und lockerere Finanzierungsbedingungen. Gleichzeitig soll sich die Kerninflation – gemessen am Preisindex für Konsumausgaben (PCE) – bis Ende 2025 auf 2,4 Prozent abschwächen. Diese Entwicklung werde von nachlassendem Druck bei den Wohnkosten und sinkenden Lohnsteigerungen unterstützt. Allerdings könnten Zölle weiterhin einen leichten Inflationsdruck verursachen.
Auch der Arbeitsmarkt dürfte sich weiterhin robust zeigen: Die Arbeitslosenquote könnte laut der Prognose von Goldman Sachs bis Ende 2025 auf 4,0 Prozent sinken. Damit bliebe die Beschäftigungslage trotz des wirtschaftlichen Wandels stabil.
Globale Aussichten mit Risiken
Für die Weltwirtschaft rechnet Goldman Sachs im kommenden Jahr mit einem Wachstum von 2,7 Prozent. Dabei stützen vor allem gelockerte Finanzierungsbedingungen und steigende verfügbare Einkommen die Entwicklung. Dennoch bleibt die Bank vorsichtig und verweist auf geopolitische Risiken. Dazu zählen mögliche Änderungen der US-Politik wie höhere Zölle auf Importe aus China, strengere Einwanderungsregeln und mögliche Steuererleichterungen unter einer Trump-Regierung.
In der Eurozone erwartet Goldman Sachs, dass die Europäische Zentralbank ihre Zinssenkungen bis Mitte 2025 fortsetzen wird. Für China hingegen zeichnet die Bank ein zurückhaltenderes Bild: Hier soll das Wirtschaftswachstum auf 4,5 Prozent sinken, was auf strukturelle Herausforderungen im Land zurückzuführen ist.