Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Ölpreis legte am Mittwoch nach drei verlustreichen Tagen wieder leicht zu. Zuvor haben Daten aus den USA einen stärker als erwarteten Rückgang der US-Rohöllagerbestände aufgezeigt. Dies trug dazu bei, Bedenken über eine nachlassende Nachfrage und eine potenzielle vom Iran verursachte Angebotsschwemme auszugleichen.
Das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI notierte bis 4:03 Uhr MEZ 0,5 % fester auf 87,00 USD je Barrel, während das in London gehandelten Barrel der Sorte Brent Öl unverändert um 92,72 USD Barrel blieb. Beide Kontrakte brachen am Dienstag um fast 3 % ein.
Daten des American Petroleum Institute (API) zeigten, dass die Ölreserven in den USA in der Woche bis zum 12. August um 448.000 Barrel gefallen sind. Erwartet wurde ein Rückgang um 117.000 Barrel.
Der Wert markierte auch den ersten Rückgang der US-Lagerbestände nach zwei aufeinanderfolgenden Wochen mit Anstiegen und deutet darauf hin, dass sich die Rohölnachfrage im Land nach einem drastischen Preisverfall erholen könnte.
Die API-Daten zeigen auch, dass die Benzinbestände letzte Woche um 4,5 Millionen Barrel gefallen sind. Die offiziellen US-Daten, die im Laufe des Tages auf der Agenda stehen, werden voraussichtlich zeigen, dass die Lagerbestände letzte Woche um etwa 275.000 Barrel gefallen sind.
Die Ölpreise erlitten in dieser Woche hohe Verluste und fielen um fast 6 % auf den niedrigsten Stand seit über sechs Monaten. Die Preise haben nun praktisch alle ihre Gewinne verloren, die sie zu Beginn des Russland-Ukraine-Konflikts in diesem Jahr erzielt hatten.
Die Verluste wurden ursprünglich durch schlechtere Wirtschaftsdaten aus China ausgelöst und durch den größten Produzenten Aramco (TADAWUL:2222) verschärft. Die saudische Ölgesellschaft möchte trotz schwacher Nachfrageaussichten in diesem Jahr gegebenenfalls die Produktion steigern.
Der Fokus der Rohölmärkte liegt nun auf einer möglichen Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran, das zur Aufhebung einiger westlicher Sanktionen gegen das Land führen und zusätzliche 1,3 Millionen Barrel Rohöl pro Tag auf den Markt bringen könnte.
Während der Schritt dazu beitragen würde, eine sich anbahnende Energiekrise in Europa zu lindern, könnte dieser Schritt auch die Ölpreise drücken.
Die Europäische Union hat dem Iran nun nach 16 Monaten Verhandlungen ein „endgültiges Angebot“ übermittelt, auf das Teheran voraussichtlich noch diese Woche antworten wird.