Von Gina Lee
Investing.com - Der Ölpreis ist am Mittwochmorgen mit der asiatischen Sitzung gestiegen, was auf einen überraschenden Rückgang der US-Rohöllagerbestände und rückläufige chinesische COVID-19-Fälle zurückzuführen ist.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur April-Lieferung stieg gegen 6:08 Uhr um 0,41 Prozent auf 55,87 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis März ging es um 0,51 Prozent nach oben auf 52,88 Dollar. Sowohl Brent- als auch WTI-Futures blieben über der 50 Dollar Marke.
Die am Dienstag veröffentlichten Rohölversorgungsdaten des American Petroleum Institute (API) zeigten, dass die Rohöllagerbestände in der Woche bis zum 22. Januar um 5,272 Millionen Barrel gesunken sind. Die von Investing.com erstellten Prognosen hatten einen Anstieg von 603.000 Barrel vorausgesagt. In der Vorwoche meldete die API einen Anstieg von 2,562 Mio. Barrel.
Die Daten zeigten auch, dass die Benzinvorräte mit 3,1 Millionen Barrel stärker als erwartet zugelegt hatten.
"Der Rückgang der Rohöllagerbestände hat dem Markt heute Morgen im frühen Handel etwas Unterstützung geboten, da man mit einem Anstieg rechnete ... auf der Produktseite waren die Zahlen jedoch weniger rosig", so ING (AS:INGA) Economics in einer Notiz.
Die Bestände an destillierten Kraftstoffen, einschließlich Diesel und Heizöl, stiegen um 1,4 Millionen Barrel, während mit einem Rückgang um 361.000 Barrel gerechnet wurde. Gleichzeitig war der Raffineriebetrieb mit 76.000 Barrel pro Tag rückläufig.
"Angesichts der sehr unsicheren kurzfristigen Nachfrageaussichten ist es für Ölhändler schwierig, eine definitive kurzfristige Verschiebung zum nächsthöheren Preisniveau vorzunehmen", sagte Axi Global Markets Strategist Stephen Innes.
Die Anleger warten nun auf die Daten der US Energiebehörde, die im Laufe des Tages erwartet werden.
Die schwarze Flüssigkeit wurde jedoch von Chinas Bericht über einen Rückgang der täglichen COVID-19-Fälle unterstützt. Die Nachricht aus dem weltgrößten Ölimporteur milderte die Sorgen über den erwarteten starken Rückgang während der bevorstehenden Lunar New Year Feiertage.
Das Land meldete am Mittwoch lediglich 75 neue COVID-19-Fälle, der niedrigste tägliche Anstieg seit dem 11. Januar. Um die Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern, wurde von Reisen über die Feiertage, an denen normalerweise Hunderte von Millionen in ihre Heimatstädte reisen, abgeraten.
"Es gibt zunehmende Bedenken, dass der Ausbruch in China die Rohölnachfrage belastet", so ANZ Research in einer Notiz, die sich auf Schätzungen des Verkehrsministeriums beruft, wonach die Zahl der getätigten Urlaubsreisen ab 2019 um 40% sinkt.
Die Zahl der weltweiten COVID-19-Fälle überstieg zum 27. Januar die Marke von 100 Millionen, wie die Daten der Johns Hopkins University zeigen.