Von Gina Lee
Investing.com - Der Ölpreis tendierte am Mittwochmorgen in Asien etwas schwächer. Gestern hielt die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten (OPEC+) an ihrem Plan fest, das Ölangebot im Februar 2022 weiter moderat zu erhöhen. Zur gleichen Zeit hellten sich die Aussichten für die Kraftstoffnachfrage auf.
Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent fiel bis 07.45 Uhr um 0,05 % auf 79,89 Dollar. Für das US-Pendant ging es um 0,08 % nach unten auf 76,95 Dollar je Barrel.
Nachdem die Sorgen um die Omikron-Variante des Coronavirus weiter abnehmen, hat sich die OPEC+ am Dienstag auf eine Erhöhung der Fördermenge um 400.000 Barrel pro Tag für Februar geeinigt. Der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Novak erklärte gegenüber den Medien, dass die Ausbreitung von Omikron dank der geringen Zahl von Krankenhauseinweisungen keinen Einfluss auf die Ölnachfrage habe.
Doch das Förderkartell könnte nicht einmal die vereinbarte Fördermenge erreichen. So konnte Russland seine Produktion im Dezember 2021 nicht erhöhen, und auch das OPEC-Mitglied Libyen erwartet in dieser Woche einen weiteren Produktionsrückgang. Die OPEC+-Analysten senkten außerdem ihre Schätzung für den Überschuss im ersten Quartal und sagten ein schwächeres Angebotswachstum seitens der Rivalen voraus.
Einigen Investoren zufolge sieht das Gesamtumfeld von Angebot und Nachfrage für die OPEC+ gut aus.
"Die Preise steigen, nachdem die OPEC+ ihre Zuversicht darüber zum Ausdruck gebracht hat, dass die Aussichten für die globale Rohölnachfrage nur begrenzt beeinträchtigt werden", sagte Ed Moya, leitender Marktanalyst von OANDA für Nord- und Südamerika, gegenüber Bloomberg.
Geopolitische Risiken wie die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine und die Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran könnten den Ölpreis nach oben treiben, fügte er hinzu.
Die am Dienstag vom American Petroleum Institute veröffentlichten Daten zur Rohölversorgung in den USA wiesen für die Woche bis zum 31. Dezember einen Rückgang der Bestände von 6,432 Millionen Barrel aus. Die von Investing.com befragten Ölmarktbeobachter hatten mit einem Abbau um 3,400 Millionen Barrel gerechnet, nach 3,090 Millionen Barrel in der Vorwoche.
Die Anleger warten nun auf die Rohölbestandsdaten der U.S. Energy Information Administration, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden.