Von Gina Lee
Investing.com - Der Ölpreis ist am Freitagmorgen gefallen und steuert auf einen Wochenverlust zu. Mit Spannung blicken die Ölmarktbeobachter auf das Treffen der Organisation der erdölexportierenden Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+), das für die kommende Woche angesetzt ist.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur Mai-Lieferung fiel gegen 7:41 Uhr um 1,30 Prozent auf 65,25 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis April ging es um 1,26 Prozent nach unten auf 62,73 Dollar.
Das OPEC+-Treffen wird im Zuge der weiteren Preiserholung genau beobachtet werden, zumal es Spekulationen gibt, wonach das Kartell Änderungen an den Fördermengen vornehmen könnte.
Saudi-Arabien hat Anfang des Jahres zusätzliche Produktionskürzungen zugesagt, was dazu beigetragen hat, die Lagerbestände abzubauen und die Befürchtungen eines Überangebots zu zerstreuen. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass andere Mitgliedsstaaten vorschlagen werden, das Angebot konstant zu halten. Russland hingegen dürfte auf eine Erhöhung der Produktion drängen.
Die Verknappung am Markt setzt sich nach dem Kälteeinbruch der vergangenen Woche in Texas und den umliegenden Gebieten fort. Die Produzenten fahren ihre Produktion nur langsam wieder hoch.
Unter den gegebenen Rahmenbedingungen bewegen sich die Timespreads sowohl für die New York-Futures als auch für die Brent-Futures in einer bullischen Backwardation.
Goldman Sachs (NYSE:GS) prognostiziert, dass die Brent-Futures in den nächsten zwei Quartalen auf die 70 Dollar klettern würden. Einige Investoren rechnen längerfristig sogar mit einem Anstieg auf 100 Dollar.
Auf der Nachfrageseite beflügelten die Anzeichen einer langsamen, aber stetigen Konjunkturerholung nach COVID-19 die Stimmung der Investoren. Auch die weltweite Umsetzung der Impfprogramme schreitet voran, was den Optimismus für eine schnelle Erholung der Weltwirtschaft verstärkt.