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Ölpreis ohne klare Richtung - US-Rohöllagerbestände sinken stärker als erwartet

Veröffentlicht am 10.02.2022, 05:34
© Reuters.
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Von Gina Lee

Investing.com – Der Ölpreis zeigte sich am Donnerstagmorgen in Asien gemischt. Am Vortag sorgte ein unerwartet starker Rückgang der US-Rohöllagerbestände noch für mächtig Auftrieb. Aktuell konzentrieren sich die Anleger jetzt auf das Ergebnis der Nukleargespräche zwischen den USA und dem Iran. Ein erfolgreicher Gesprächsausgang könnte für eine Angebotserhöhung auf einem angespannten Markt sorgen.

Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl verlor bis 5:27 Uhr MEZ 0,01 % auf 91,45 USD, während es für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI um 0,03 % nach oben auf 90,02 USD ging.

Die Daten zu den Rohöllagerbeständen der U.S. Energy Information Administration von gestern zeigen eine Abnahme der Lagerbestände um 4,756 Millionen Barrel. Von Investing.com befragte Ölmarktbeobachter prognostizierten dagegen eine Zunahme um 369.000 Barrel, während in der Vorwoche 1,046 Millionen Barrel aus den Lagern entnommen wurden.

Die Rohöllagerdaten des American Petroleum Institute zeigen eine Entnahme von 2,025 Millionen Barrel.

Die überraschende Abnahme der Lagerbestände zeigt deutlich, wie angespannt der Ölmarkt derzeit bleibt, schrieb OANDA-Analyst Edward Moya in einer Mitteilung.

„Die Rohölpreise haben zu viele Katalysatoren, die das Erreichen der 100-Dollar-Marke in naher Zukunft unterstützen“, fügte er hinzu und verwies auf die geopolitischen Spannungen in Osteuropa um die Ukraine und den Nahen Osten sowie auf die weltweite Verbesserung der Kraftstoffnachfrage.

Die Anleger beobachten weiterhin die Fortschritte bei der Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran von 2015, nachdem die Gespräche Anfang der Woche wieder aufgenommen wurden. Sollte das Abkommen wiederbelebt werden, könnten die USA die Sanktionen gegen iranische Öllieferungen aufheben, wodurch die Engpässe in der weltweiten Versorgung verringert werden könnten.

Die USA haben den Iran am Mittwoch unter Druck gesetzt, das Atomabkommen von 2015 schnell wiederzubeleben, und darauf hingewiesen, dass es unmöglich sein wird, zu dem Abkommen zurückzukehren, wenn nicht innerhalb von Wochen eine Einigung erzielt wird.

„Die Kernunsicherheit bleibt, ob der Iran bereit ist, zu unterzeichnen“, sagte der Eurasien-Analyst Henry Rome gegenüber Reuters und fügte hinzu, dass das Beratungsunternehmen an einer 40-prozentigen Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr zum Abkommen festhalte.

Unterdessen diskutierten US-Präsident Joe Biden und Saudi-Arabiens König Salman während eines Telefongesprächs am Mittwoch über die Energieversorgung und die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten, einschließlich derer im Iran und im Jemen.

Der saudi-arabische König sprach auch die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts und der Stabilität auf den Ölmärkten an und betonte die Notwendigkeit, das Lieferabkommen der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeter (OPEC+) aufrechtzuerhalten, so die staatliche Nachrichtenagentur SPA.

In Osteuropa wird US-Vizepräsidentin Kamala Harris im Anschluss Verbündete und Partner in München treffen, um einem russischen Angriff auf die Ukraine entgegenzuwirken.

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