Von Gina Lee
Investing.com - Der Ölpreis legte am Mittwochmorgen mit der asiatischen Sitzung zu, da die US-Rohöllagerbestände mehr als erwartet gefallen waren.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur März-Lieferung stieg gegen 6:12 Uhr um 0,41 Prozent auf 51,44 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis Januar ging es um 0,56 Prozent nach oben auf 48,27 Dollar.
Die am Dienstag veröffentlichten Rohöllagerbestände des American Petroleum Institute (API) zeigten für die Woche bis zum 25. Dezember eine Abnahme von 4,785 Millionen Barrel, was mehr ist als die von Investing.com erstellten Prognosen von 2,1 Millionen Barrel. In der Vorwoche wurde ein Anstieg von 2,7 Millionen Barrel verzeichnet.
"Die Ölpreise wurden über Nacht von einem schwächeren Dollar unterstützt und haben mit dem API-Bestandsbericht endlich einen Verbündeten gefunden", sagte Axi Chef-Marktstratege Stephen Innes gegenüber Reuters.
Der Dollar blieb am Mittwochmorgen im Minus.
Die Investoren warten nun auf die offiziellen Rohölbestandsdaten der US-Energiebehörde, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden.
Das Repräsentantenhaus billigte Anfang der Woche die Erhöhung des Betrages der Stimulus-Schecks von 600 Dollar auf 2.000 Dollar. Nun richten sich alle Augen auf den Senat, wo Mehrheitsführer Mitch McConnell am Dienstag versuchte, die Erhöhung zu verhindern.
Angesichts der laufenden COVID-19-Impfprogramme, die auch 2021 fortgesetzt werden, könnten die Aufhebung der Beschränkungen und die Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit zu einem Anstieg der Ölpreise führen, da sich die Kraftstoffnachfrage erholt.
Die unmittelbare Sorge um die Lockdowns und die daraus resultierende Auswirkung auf die Kraftstoffnachfrage dürfte die Gewinne kurzfristig begrenzen. Die neue COVID-19 B117-Mutation, die erstmals im September im Südosten Englands auftrat, breitet sich weiter aus. Im US-Bundesstaat Colorado konnte ein erster Fall nachgewiesen werden. Schon bald können weitere Teile Großbritanniens unter die strengsten Beschränkungen der Stufe 4 fallen.
Die Organisation der erdölexportierenden Länder und ihrer Verbündeten, kurz OPEC+, wird sich in der kommenden Woche ebenfalls treffen. Der Gemeinsame Technische Ausschuss der OPEC+ und der Gemeinsame Ministerielle Überwachungsausschuss werden am 3. bzw. 4. Januar tagen. Das 13. OPEC- und Nicht-OPEC-Ministertreffen ist für den 4. Januar angesetzt.
Das Kartell wird während der Treffen eine Lockerung der aktuellen Produktionskürzungen ab Februar diskutieren. Russland unterstützt dabei eine Erhöhung um 500.000 Barrel pro Tag. Schon im Januar soll die Produktion um die gleiche Menge erhöht werden.