Von David Ho
Investing.com - Der Ölpreis gab am Donnerstagmorgen in Asien nach. Nach einem anfänglichen Anstieg aufgrund der von Russland gegen einige europäische Gasunternehmen ausgesprochenen Sanktionen stabilisierten sich die Preise.
Bis 4:01 Uhr MEZ verlor das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl 1,00 % auf 106,44 USD und für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ging es 0,99 % nach unten auf 104,66 USD.
Am Mittwoch konterte Russland mit Sanktionen gegen 31 Unternehmen aus Ländern, die Sanktionen gegen Moskau verhängt hatten. Die Ereignisse haben für Unruhe auf dem Markt gesorgt. Die Gaslieferungen aus Russland über die Ukraine nach Europa sind um ein Viertel zurückgegangen. Es war die erste Störung der Exporte über die Ukraine seit der Invasion.
Die Ölpreise sind in diesem Jahr bisher um mehr als 35 % gestiegen. Grund dafür sind die wachsenden Versorgungsängste.
Die Europäische Union verhandelt derzeit über ein Embargo gegen russisches Öl, das nach Ansicht von Analysten den Markt weiter verengen und die Handelsströme verlagern würde. Allerdings erfordert der Beschluss Einstimmigkeit, doch Ungarn hat sich bereits gegen eine solche Maßnahme ausgesprochen.
Preiszugewinne wurden auch durch Sorgen über einen Nachfragerückgang aus China begrenzt. Das Land versucht derzeit verzweifelt, die Ausbreitung des Coronavirus durch Lockdowns einzudämmen.
„Bis wir eine erhebliche politische Unterstützung in China sehen oder die politischen Entscheidungsträger eine alternative Strategie zum Corona-Virus annehmen (was sehr unwahrscheinlich erscheint), könnten die Ölpreise kurzfristig gedeckelt bleiben“, sagte Stephen Innes, geschäftsführender Gesellschafter bei SPI Asset Management.