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Ölpreis stabilisiert sich - koordinierte SPR-Freigabe droht

Veröffentlicht am 19.11.2021, 03:12
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Von Gina Lee 

Investing.com – Der Ölpreis zog am Freitagmorgen auf den asiatischen Märkten wieder leicht an und stabilisierte sich nach dem gestrigen sehr volatilen Handelstag. Händler verwiesen auf eine koordinierte Freigabe strategischer Ölreserven durch die großen Ölproduzenten, die sich zwar per se negativ auf die Ölpreise auswirke, aber bereits weitgehend eingepreist sei.

Der Brent Öl-Future stieg bis 5:18 Uhr MEZ um 0,65 % auf 81,77 USD und notierte damit wieder über der Marke von 80 USD. Der WTI-Future kletterte unterdessen um 0,70 % auf 78,96 USD. Sowohl Brent- als auch der WTI-Future steuern dennoch auf den vierten Wochenverlust in Folge zu.

Laut Reuters mussten die Anleger die US-Anfrage an China, Japan und andere große Ölimporteure verdauen, sich einer koordinierten Freigabe von Rohöllagerbeständen aus der Strategic Petroleum Reserve (SPR) anzuschließen. US-Präsident Joe Biden sieht sich mit wachsenden Forderungen konfrontiert, das Angebot aus der SPR freizugeben, um die steigenden Benzinpreise einzudämmen.

Goldman Sachs (NYSE:GS) zufolge sei die Maßnahme aber bereits vollständig in den Markt eingepreist.

Die einflussreiche Investmentbank erklärte in einer Notiz, dass die USA wahrscheinlich mindestens 20 bis 30 Millionen Barrel Rohöl aus der strategischen Erdölreserve verkaufen werden, hinzu kommen wahrscheinlich 30 Millionen Barrel aus anderen Ländern. Der Preisrückgang seit Ende Oktober spiegele jedoch die Markterwartungen von mehr als 100 Millionen Barrel wider.

Der Schritt der USA wird weithin als Gegenpol zur OPEC+ angesehen, die an ihrem Plan einer schrittweisen Erhöhung des Angebots festhält. Die OPEC+ setzt ihren Kurs einer zurückhaltenden Produktion fort, obwohl sich die Preise von den Niveaus von Anfang 2020, dem Beginn der Corona-Pandemie, erholt haben.

Darüber hinaus mussten die Anleger auch die Tatsache einordnen, dass die Ölexporte Saudi-Arabiens im September ein 8-Monats-Hoch erreichten.

„Der Markt bleibt grundsätzlich angespannt und es ist unwahrscheinlich, dass die freigegebenen Mengen das globale Gleichgewicht wesentlich verändern“, schrieben die Rohstoffanalysten von Fitch Solutions in einem Kommentar.

„Daher gehen wir davon aus, dass die Preisnachlässe sowohl in Umfang als auch in Dauer begrenzt sein werden“, so hieß es in dem Kommentar weiter.

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