Von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis notierte am Donnerstagmorgen in Asien etwas fester und erholte sich nach Äußerungen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) über ein Festhalten an einer schrittweisen Erhöhung der Fördermenge. Der Botschafter des Landes in den USA hatte zuvor verlauten lassen, sein Land befürworte eine größere Erhöhung.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl stieg bis 5:06 Uhr MEZ um 2,92 % auf 114,39 USD und das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI kletterte um 1,66 % nach oben auf 110,50 USD.
Der Energieminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail al-Mazrouei, schrieb am Mittwoch auf Twitter, dass sich sein Land dem Plan der Organisation erdölexportierender Länder und Verbündeter (OPEC+) verpflichtet hat, nach starken Kürzungen monatlich 400.000 Barrel mehr pro Tag zu fördern. „Die VAE glauben an den Wert, den die OPEC+ für den Ölmarkt hat“, twitterte al-Mazrouei.
Der Tweet wurde nur wenige Stunden abgesetzt, nachdem der Botschafter der VAE in den USA, Yousef Al Otaiba, sagte, sein Land werde die Organisation ermutigen, eine höhere Produktion in Betracht zu ziehen, um die Versorgungslücke aufgrund von Sanktionen gegen Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine zu schließen.
Von den OPEC+-Mitgliedern haben sowohl die VAE als auch Saudi-Arabien freie Kapazitäten. Für andere Produzenten ist es dagegen weitaus schwieriger, ihre Produktionsziele zu erreichen. Viele haben in den vergangenen Jahren einfach zu wenig in die eigene Infrastruktur investiert.
„Wir glauben, dass es für die OPEC+ eine Herausforderung sein wird, die Produktion in diesem Umfeld anzukurbeln“, sagte Vivek Dhar, Rohstoffanalyst der Commonwealth Bank of Australia, gegenüber Reuters.
Unterdessen zeigen die Daten zur US-Rohölversorgung der US Energy Information Administration eine Abnahme der Lagerbestände um 1,863 Millionen Barrel für die Woche bis zum 4. März. Von Investing.com befragte Ölmarktbeobachter gingen dagegen von einer Abnahme um nur 670.000 Barrel aus. In der Vorwoche sanken die Lagerbestände um 2,597 Millionen Barrel.
Die Rohölversorgungsdaten des American Petroleum Institute, die einen Tag zuvor veröffentlicht wurden, zeigten eine Zunahme der Lagerbestände um 2,811 Millionen Barrel.