Von Gina Lee
Investing.com - Öl war am Freitagmorgen mit der asiatischen Sitzung gefallen, womit der Rückzug von den 11-Monats-Hochs der Vorwoche ausgebaut wurde. Grund dafür waren neue COVID-19-induzierte Restriktionsmaßnahmen in China und die daraus resultierenden Sorgen um die Kraftstoffnachfrage.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur März-Lieferung fiel gegen 5:36 Uhr um 1,21 Prozent auf 55,42 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis März ging es um 1,32 Prozent nach unten auf 52,43 Dollar. Sowohl Brent- als auch WTI-Futures blieben über der 50 Dollar Marke.
Die sich erholende Kraftstoffnachfrage des weltgrößten Ölimporteurs hatte den Anstieg der schwarzen Flüssigkeit Ende 2020 vorangetrieben und die nachlassende Nachfrage in den USA und Europa kompensiert. Allerdings hat eine neue Welle von COVID-19-Fällen zu einer Wiedereinführung restriktiver Maßnahmen geführt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Shanghai meldete am Donnerstag die ersten lokal übertragenen Fälle seit zwei Monaten, und die Sonderverwaltungsregion Hongkong wird Berichten zufolge an diesem Wochenende im Stadtteil Yau Tsim Mong den ersten Lockdown in der Stadt vornehmen.
In anderen Gegenden werden präventive Lockdowns verhängt, und in Peking wurden die Einwohner aufgefordert, während des bevorstehenden Neujahrsfestes nicht zu verreisen. Während dieser Zeit kehren normalerweise Millionen von Arbeitern in ihre Dörfer zurück.
Die plötzlichen neuen Restriktionen haben die Luftfahrtindustrie weltweit schwer getroffen. Die Gesamtzahl der Flüge ging in der vergangenen Woche um 25% zurück, so die Analysten von ANZ Research in einer Mitteilung.
"Die Nachfrage nach Kerosin sollte stark belastet werden", warnten sie weiter.
Die US-Rohölversorgungsdaten der US Energiebehörde werden später veröffentlicht. Die Daten wurden sowohl durch einen Feiertag als auch durch die Amtseinführung von Präsident Joe Biden am Mittwoch verschoben.