Von Gina Lee
Investing.com - Der Ölpreis in Asien fiel am Montagmorgen um etwa 4 USD, als eine neuntägige Ausgangssperre in der chinesischen Stadt Shanghai Besorgnis über die Nachfrage nach Kraftstoff auslöste.
Brent-Öl-Futures waren um 08.57 Uhr MEZ um 3,48 % auf 113,31 USD gefallen, WTI-Futures gaben um 3,89% auf 109,47 USD nach. Brent- und WTI-Futures waren am Freitag um 1,4 % gestiegen und verzeichneten damit die ersten Wochengewinne seit drei Wochen.
Die kommende Woche scheint von Ungewissheit geprägt zu sein, während das durch die russische Invasion am 24. Februar ausgelöste Kriegsgeschehen in der Ukraine in den zweiten Monat geht.
Auch China, der größte Rohölimporteur der Welt, weitete Ausgangssperren aus, die den jüngsten Ausbruch von COVID-19 eindämmen sollen. Alle Unternehmen und Fabriken in Schanghai müssen ihre Produktion einstellen oder ihre Mitarbeiter in einer zweistufigen Lockdown-Phase neun Tage lang im Home-Office arbeiten lassen. Der öffentliche Nahverkehr wird ebenso wie Fahrdienste eingestellt.
„Der Lockdown in Shanghai verursachte einen erneuten Abverkauf durch enttäuschte Investoren, da sie erwartet hatten, dass solche Maßnahmen vermieden würden“ kommentierte Kazuhiko Saito, Chefanalyst von Fujitomi Securities Co Ltd. Bei Reuters.
Der Markt hatte die Auswirkungen eines Raketenangriffs auf ein saudisches Öllager am vergangenen Freitag bereits einkalkuliert, aber „da es eher unwahrscheinlich ist, dass die OPEC+ (Organisation der erdölexportierenden Länder und ihre Verbündeten) die Ölförderung schneller als in den letzten Monaten erhöhen werden, gehen wir davon aus, dass die Ölpreise im Laufe dieser Woche wieder steigen werden“, fügte er hinzu.
Die jemenitischen Houthis erklärten am Freitag, sie hätten Angriffe auf saudische Energieanlagen verübt. Dabei sei das Lager für Erdölprodukte von Aramco (SE:2222) in Dschidda getroffen worden, was Brände in zwei Lagertanks verursachte. Es wurden keine Verletzten gemeldet.
Die OPEC+-Mitglieder treffen sich am Donnerstag, aber das Kartell hat sich bisher gegen Forderungen der Ölproduzenten, einschließlich der USA, nach einer weiteren Erhöhung der Fördermenge gesperrt und hält an dem Plan fest, die Fördermenge ab August 2021 monatlich um 400.000 Barrel pro Tag (bpd) zu steigern.
Berichten zufolge erwägen die USA eine weitere Freigabe von Öl aus der strategischen Erdölreserve, die den Verkauf von 30 Mio. Barrel Anfang des Monats übersteigen könnte.
Zusätzliche Freigaben könnten allerdings Befürchtungen einer Verknappung der bereits gesunkenen Bestände verursachen, die weitere Freigaben in der Zukunft einschränken würde“, ergänzte Saito. Die weltweiten Lagerbestände befinden sich aktuell auf dem niedrigsten Stand seit 2014 .