Von Ambar Warrick
Investing.com - In Erwartung der Festsetzung einer Preisobergrenze für russisches Exportöl sind die Ölpreise am Freitag leicht gestiegen. edenken über die Nachfrage nach dem schwarzen Gold in China sowie die weiterhin hawkische Haltung der Fed lassen den Ölpreis aber auf ein Wochenminus zusteuern.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, haben sich die G7-Staaten auf einen festen Preis für russisches Öl geeinigt. Die Festlegung von Preisobergrenzen dürfte letztlich zu einer Einschränkung der Rohöllieferungen führen, schließlich hatte Russland allen Ländern, die den Restriktionen zustimmen, einen Lieferstopp angedroht.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl stieg im frühen asiatischen Handel um 0,6 % auf 94,18 USD pro Barrel, während das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI um 0,6 % auf 88,69 USD pro Barrel zulegen konnte. Brent Öl dürfte die Handelswoche preislich mit einem Minus von etwa 1 % beenden. Im Gegensatz dazu hat sich der der WTI-Future in dieser Woche kaum geändert.
Die Ölpreisobergrenze für russisches Öl sollen Moskaus Öleinnahmen als Reaktion auf den Überfall auf die Ukraine schwächen. Die Märkte haben jedoch Zweifel an der Wirksamkeit der Beschränkungen, da die großen russischen Importeure China und Indien keine Anzeichen machen, sich daran zu halten.
Die Beschränkungen werden auch alle russischen Kraftstoffexporte in den Westen effektiv unterbrechen, was die Lieferungen in den kommenden Monaten voraussichtlich stark einschränken wird.
Die Ölpreise begannen die Woche auf starker Basis inmitten von Gerüchten, dass China plane, seine strikte Null-Covid-Politik zurückzuschrauben. Allerdings konnten die Preiszugewinne nicht gehalten werden, da Peking diese Gerüchte als unwahr zurückwies.
Weiterer Druck auf die Rohölpreise kam durch einen starken Dollar, nachdem die Fed die Zinssätze angehoben und wesentlich hawkischer vorging als von den Märkten erwartet. Der Schritt verstärkte die Befürchtungen, dass die Fed bereit ist, eine US-Rezession im Kampf gegen die Inflation in Kauf zu nehmen. Ein solches Szenario wirkt sich negativ auf die Rohölnachfrage aus.
Die Sorge vor einer hohen Inflation und steigenden Zinsen, die das globale Wirtschaftswachstum beeinträchtigen, hat den Ölpreis in diesem Jahr stark sinken lassen.
Frisch veröffentlichte Daten zeigen jedoch, dass die US-Lagerbestände diese Woche wesentlich stärker abgenommen haben als erwartet.
Die OPEC, die im Oktober eine Förderkürzung um zwei Millionen Barrel pro Tag angekündigt hatte, signalisierte mittel- bis langfristig eine stärkere Nachfrage nach Rohöl. Ferner hat die Organisation diese Woche den Händlern versichert, dass sie bereit sei, zur Stabilisierung der Ölpreise beizutragen.