NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Dienstag etwas von ihrem schwachen Wochenauftakt erholt. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 78,85 US-Dollar. Das waren 35 Cent mehr als am Tag zuvor. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur August-Lieferung legte um 38 Cent auf 74,53 Dollar zu.
In den vergangenen Tagen haben die Erdölpreise schwach tendiert, nachdem sie seit Ende Juni deutlich zugelegt hatten. Verantwortlich für die Schwächephase sind vor allem konjunkturelle Sorgen um China. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wächst seit Monaten nur verhalten, obwohl sich die politische Führung schon vor längerem von ihrer strikten Corona-Politik verabschiedet hat. Hoffnungen auf einen damit verbundenen Wachstumsschub blieben bisher unerfüllt.
Verglichen mit Jahresbeginn bewegen sich der Rohölpreise immer noch in der Verlustzone. Als Reaktion auf die schwache Preisentwicklung haben große Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland ihr Angebot in den vergangenen Monaten mehrfach reduziert. Die Maßnahme hatte zuletzt etwas mehr Wirkung gezeigt als noch im Frühjahr. Viele Fachleute gehen mittlerweile von einer Unterversorgung des Ölmarkts in der zweiten Jahreshälfte aus, sie rechnen also mit einem zu geringen Angebot.