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Ölpreise geben Großteil der Kursgewinne ab

Veröffentlicht am 08.01.2020, 12:48
Aktualisiert 08.01.2020, 13:05
© Reuters.
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Investing.com - Die Ölpreise waren im Zuge der iranischen Angriffswelle im Irak gegen US-Militärbasen zunächst deutlich in die Höhe geschossen. Sorgen vor einem möglichen Versorgungsengpass an Öl im Falle eines ausgewachsenen Nahostkriegs waren verantwortlich für den Preisaufschwung.

Allerdings mussten die Ölpreise einen Großteil ihrer Gewinne im Laufe des europäischen Handels wieder abgeben. Solange Ölförderanlagen nicht von den Angriffen betroffen seien, könnte die Anspannung am Ölmarkt nachlassen. Auch die deeskalierenden Tweets von Trump und dem iranischen Außenminister scheinen die Ölmarkthändler vorerst zu beruhigen.

"Ich denke, der Anstieg der Ölmärkte wird ein vorübergehendes Phänomen sein ... Die US-Schieferölproduzenten werden die Produktion steigern, wenn die Ölpreise höher bleiben", sagte Toshiaki Kitamura, der Vorsitzende des japanischen Öl- und Gasproduzenten Inpex Corp, im Gespräch mit Reuters bei einem Branchentreffen.

Die US-Ölsorte West Texas Intermediate wurde zuletzt mit 62,70 US-Dollar unverändert gehandelt. Zuvor markierte US-Öl mit 65,86 Dollar den höchsten Stand seit April 2019.

Für ein Fass der Nordseesorte Brent ging es um 0,47 Prozent oder 0,32 US-Cents nach oben auf 68,59 US-Dollar. Mit 71,75 US-Dollar erreichte die Referenzsorte für Erdöl außerhalb der USA den höchsten Stand seit Mitte September 2019.

Als Reaktion auf die Tötung eines iranischen Top-Generals durch die USA am vergangenen Freitag hat der Iran Vergeltung geübt und nach aktuellen Berichten insgesamt 15 Raketen auf US-Einrichtungen im Irak abgefeuert. Dabei sollen 11 Ziele getroffen worden sein - 10 dieser Objekte schlugen in der US-Militärbasis Ayn-al-Asad im Irak ein. In der Folge erhöhte sich die Risikoaversion an den internationalen Finanzmärkten. Der japanische Yen marschierte nordwärts, genauso wie der Goldpreis, der mit 1.611 Dollar den höchsten Stand seit März 2013 erreichte. Die Aktienmärkte waren zunächst spürbar unter Druck geraten. Für den Dow-Future ging es phasenweise um bis zu 400 Punkte nach unten, der US-Standardindex fing sich im Laufe der EU-Sitzung aber wieder und kletterte vor Kurzem sogar wieder ins Plus zurück.

Unterdessen erklärte der Iran, er habe angemessene Maßnahmen zur Selbstverteidigung ergriffen und abgeschlossen. Der Iran sei nicht auf Eskalation oder Krieg aus, aber man werde sich gegen jede Form der Aggression verteidigen, so Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif.

US-Präsident Donald Trump, der den Iran zuvor scharf vor Vergeltung gewarnt hat, schrieb via Twitter, dass man die Lage derzeit sondiere und er werde später eine Erklärung abgeben. "Alles ist gut!", schreibt er. Das Pentagon sagte "wir werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um US-Mitarbeiter, Partner und Verbündete in der Region zu schützen und zu verteidigen".

"Die Spannungen im Nahen Osten bleiben hoch, weil der Iran wegen des US-amerikanischen Präzisionsschlags, der Teherans Top-General tötete, Vergeltung übt. Aufgrund der intensiven Befürchtungen an den Märkten wegen der möglichen Versorgungsengpässe und eines potenziellen militärischen Konflikts zwischen den beiden Parteien ist eine Risikoprämie für den Ölpreis in der aktuellen Phase angebracht", sagte Benjamin Lu, Investmentanalyst bei Phillip Futures.

Lu fügte hinzu, dass das geopolitische Risiko zwischen den USA und dem Iran eine sofortige Prämie für den Ölpreis mit sich bringt, der aufgrund der unruhigen Gemengelage am Markt hinsichtlich der politischen Entwicklungen und der Sorge vor einer militärischen Auseinandersetzung kurzfristig weiter zunehmen könnte.

Tatsache ist aber, dass die Angriffe des Irans vorerst keinerlei Auswirkungen auf die Ölversorgung haben. Wie der Opec-Generalsekretär Mohammed Barkindo sagte, seien die Erdölanlagen im Irak sicher. Die Produktion gehe ungestört weiter. Dem Energieminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail al-Masruei, zufolge besteht zudem auch keine unmittelbare Gefahr für die Öltransporte durch die Straße von Hormus.

Auch aus charttechnischer Sicht ist der jüngste Ölpreisanstieg mit Vorsicht zu genießen, so Richard Perry von Hantec Markets. Zwar seien der RSI und MACD noch immer "positiv" zu interpretieren. "Aufgrund der Reaktion des Marktes in den letzten Sitzungen ist allerdings eine gewisse Vorsicht geboten, um den Markt jetzt höher treiben zu wollen", sagte er. Wichtige Unterstützungen seien bei 62,10 und 61,30 Dollar angesiedelt. "Das Nachthoch bei 65,65 Dollar stellt einen Widerstand dar".

Später am Tag stehen noch die Rohöllagerbestände der US-Energiebehörde EIA auf der Agenda, die zu Preisbewegungen am Ölmarkt führen könnten. Von Investing.com befragte Analysten rechnen mit einem Rückgang der US-Ölreserven von gut 3,6 Millionen Barrel.

Das American Petroleum Institute (API) teilte bereits gestern nach US-Börsenschluss mit, dass die Rohöllagerbestände in den USA in der letzten Woche um 5,9 Millionen Barrel gesunken seien.

Der EIA-Bericht wird um 16:30 Uhr veröffentlicht.

-- Mit Material von Reuters.

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