SINGAPUR (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Donnerstag im frühen Handel in der Nähe ihrer am Vortag markierten Zehn-Monats-Hochs gehalten. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 92,41 US-Dollar. Das waren 53 Cent mehr als am Vorabend. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um 55 Cent auf 89,07 Dollar.
Am Mittwoch waren die Erdölpreise zum wiederholten Mal auf ihre höchsten Niveaus seit November 2022 gestiegen. Hintergrund ist das knappe Angebot großer Förderländer. Saudi-Arabien und Russland halten seit einiger Zeit ihre Lieferungen knapp. Zuletzt hatten sie ihre Produktionskürzungen bis Jahresende verlängert. Offiziell soll damit der Markt im Gleichgewicht gehalten werden, faktisch dient die Strategie der Preis- und Einnahmenerhöhung.
Nach dem Ölkartell Opec und der US-Behörde EIA hatte am Mittwoch auch die Internationale Energieagentur vor einem zu geringen Ölangebot gewarnt. In der zweiten Jahreshälfte bestehe ein Angebotsdefizit von durchschnittlich 1,2 Millionen Barrel je Tag, erklärte die Institution. Die Opec rechnet für das vierte Quartal mit einem Defizit von täglich mehr als drei Millionen Barrel. Es wäre das größte Defizit seit mindestens einem Jahrzehnt.