NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Freitag wenig bewegt. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 83,35 US-Dollar. Das waren acht Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juni-Lieferung stieg ebenfalls geringfügig um vier Cent auf 79,27 Dollar.
Gestützt wurden die Notierungen von der Aussicht, dass die US-Zentralbank Fed ihre Geldpolitik vielleicht doch etwas früher lockern könnte. Ausschlaggebend waren Inflationsdaten, die im Verlauf der Woche etwas niedriger ausfielen als erwartet. Zudem sorgt das anhaltend knappe Rohölangebot großer Förderländer für tendenziellen Preisauftrieb.
In der Wochenbilanz steuern die Erdölpreise auf moderate Gewinne zu. Entscheidende Treiber gab es zuletzt nicht. Seit Beginn des Monats hielten sich die Ölpreise in einer vergleichsweise engen Handelsspanne.
Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank (ETR:CBKG) verwies darauf, dass die Ölpreise trotz eines deutlichen Rückgangs der US-Ölreserven nicht nennenswert gestiegen sind. Dies werfe einen ersten Schatten auf das am 1. Juni anstehende Treffen des Ölverbunds OPEC+, in dem Mitglieder des Ölkartalls und andere Förderstaaten wie Russland organisiert sind. "Es dürfte dem erweiterten Förderkartell schwerfallen, die freiwilligen Kürzungen ab Juli zurückzunehmen, ohne einen Preisrückgang zu riskieren", sagte Lambrecht.