NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag ihre am Vortag erzielten Gewinne halten können. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 61,11 Dollar. Das waren 46 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 12 Cent auf 54,35 Dollar.
Der Dollar tendierte am Donnerstag zu vielen Währungen schwach. Auslöser war die Zinsentscheidung der US-Notenbank vom Mittwochabend. Die Federal Reserve signalisierte vorerst keine weiteren Zinsanhebungen. Der deutlich vorsichtigere Kurs belastete den Dollar. Rohöl, das überwiegend in der US-Währung gehandelt wird, wurde deshalb für Investoren außerhalb des Dollarraums günstiger, was die Nachfrage von dort beflügelte. Am Markt wurde darüber hinaus auf neue Daten der US-Energiebehörde EIA verwiesen. Demnach sind die Öllieferungen Saudi-Arabiens in die USA zuletzt deutlich gefallen. Dies wurde als weiterer Hinweis interpretiert, dass die von der Opec und anderen großen Produzenten wie Russland beschlossenen Förderkürzungen umgesetzt werden. Auch Russlands Förderung ist nach Angaben von Energieminister Alexander Nowak seit Oktober um 50 000 Barrel zurückgegangen. Von den versprochenen Kürzungen der Tagesproduktion um 228 000 Barrel ist dies aber nur ein Bruchteil. Die Kürzungen wurden wegen des Ölpreiseinbruchs im vierten Quartal 2018 beschlossen. Seit Jahresanfang haben sich die Preise etwas erholt.