NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Dienstag etwas gestiegen. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 76,68 US-Dollar. Das waren 59 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juli-Lieferung stieg um 31 Cent auf 72,09 Dollar.
Die Ölpreise lassen seit einiger Zeit eine klare Richtung vermissen. Es gibt belastende und stützende Faktoren. Tendenzielle Belastung kommt von Konjunktursorgen in den USA und China. Während die Vereinigten Staaten vor allem unter den hohen Zinsen der US-Notenbank Fed leiden, kommt die Erholung in China nach der Corona-Öffnung nicht in Schwung. Die beiden Länder zählen zu den größten Energieverbrauchern der Welt. Allerdings versuchte die chinesische Notenbank zuletzt mit Zinssenkungen die Wirtschaft zu stützen.
Etwas Unterstützung liefert hingegen die Förderpolitik großer Produzentenländer. Vor allem der Ölgigant Saudi-Arabien hatte in den vergangenen Monaten seine Förderung deutlich verringert und sich damit gegen die fallenden Erdölpreise gestemmt. Durchschlagenden Erfolg lassen die Kürzungen aber vermissen, da zugleich Russland sein Angebot hoch hält.