NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch zeitweise kräftig zugelegt, bis zum Abend beruhigte sich die Lage jedoch wieder etwas. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete zuletzt 91,17 US-Dollar. Das waren 1,27 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung stieg um 1,38 Dollar auf 88,04 Dollar.
Die Lage am Ölmarkt bleibt angespannt. In der Spitze kostete ein Fass Brent am Mittwoch knapp 93 Dollar. Am Markt wurde auf den Krieg zwischen Hamas und Israel verwiesen, der große Sorge hervorruft. Befürchtet wird eine Eskalation und eine Ausweitung des Konflikts auf andere Länder in der ölreichen Region.
Nach einem Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen drohen die bisherigen diplomatischen Bemühungen zur Eindämmung des Konflikts zu scheitern. Ein für Mittwoch geplantes Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem jordanischen König Abdullah II., an dem auch Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi teilnehmen sollte, wurde abgesagt. Hamas, die Israel vor eineinhalb Wochen angegriffen hatte, rief für das Wochenende zu weltweiten Protesten auf.
Unterdessen wird der Ton aus Iran, dem eine Schlüsselrolle zukommt, schärfer. Irans Außenminister rief zu einem Boykott Israels inklusive eines Ölembargos auf. Das Land gilt als Unterstützer von Hamas. Es liegt direkt an der wichtigen Meeresenge von Hormus, durch die ein großer Teil der Rohölausfuhren aus dem Nahen Osten gehen. Eine Blockade der Seestraße würde zu erheblichen Problemen in der Ölversorgung führen.