SINGAPUR (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben nach den starken Schwankungen am Vortag nur leicht nachgegeben. Am Mittwoch kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 96,69 US-Dollar. Das waren 15 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 19 Cent auf 91,72 Dollar.
Am Dienstag hatten die Ölpreise angesichts der eskalierten Ukraine-Krise zunächst Höchststände seit dem Jahr 2014 erreicht, waren im Handelsverlauf aber deutlich unter Druck geraten. Die Anleger blicken derzeit unter anderem auf die vom Westen bereits beschlossenen oder nun angedrohten Strafmaßnahmen gegen Russland. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Montag ungeachtet großen internationalen Protests die Unabhängigkeit der Separatistenregionen Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt und eine Entsendung russischer Soldaten angeordnet.
Die US-Regierung kündigte Sanktionen gegen zwei große russische Banken, gegen den Handel mit russischen Staatsanleihen und gegen Unterstützer Putins und deren Familien an. Noch härtere Strafmaßnahmen wie etwa Exportkontrollen oder ein Ausschluss Russlands aus dem internationalen Bezahlungssystem Swift wurden aber noch nicht verkündet. Dies hatte am Dienstag dazu beigetragen, dass die Angebotssorgen abflauten und die Ölpreise wieder unter Druck kamen.
Hinzu kommt die Aussicht auf auf einen Durchbruch in den Atomverhandlungen mit dem Iran. Bei einer Einigung könnten Sanktionen gegen das Land aufgehoben werden, so dass Erdölexporte des Irans einen Teil möglicher Lieferausfälle aus Russland kompensierten könnten.