NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag kräftig gestiegen. Bis zum Mittag haben sie deutliche Aufschläge aus dem frühen Handel noch ein Stück weit ausgebaut. Marktbeobachter verwiesen auf jüngste US-Angriffe in Syrien und die Sorge vor einer Ausweitung des Gaza-Kriegs auf andere Länder im Nahen Osten.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete gegen Mittag 90,12 US-Dollar. Das waren 2,19 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,07 Dollar auf 85,28 Dollar.
Die USA haben am frühen Freitagmorgen im Osten Syriens Luftangriffe geflogen. Ziele seien zwei Einrichtungen gewesen, die von Irans Revolutionsgarden sowie deren Verbündeten genutzt würden, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Auch zum Wochenschluss bleibt die Lage im Nahen Osten das bestimmende Thema am Ölmarkt. Der Krieg zwischen der islamistischen Hamas und Israel hatte zuletzt immer wieder für deutliche Preisbewegungen gesorgt.
"Die Lage bleibt angespannt", hießt es in einer Analyse von Rohstoffexperten der Commerzbank (ETR:CBKG). Dies dürfte die Ölpreise auch in der kommenden Woche stützen. Darüber hinaus sorgte auch die vergleichsweise robuste US-Wirtschaft für Auftrieb bei den Ölpreisen. Trotz gestiegener Zinsen hatte die größte Volkswirtschaft der Welt zuletzt unerwartet deutlich an Fahrt gewonnen, was die Spekulation auf eine höhere Nachfrage nach Rohöl verstärkte. Am Nachmittag werden neue US-Konjunkturdaten erwartet, die an den Finanzmärkten für Impulse sorgen könnten. Auf dem Programm stehen unter anderem Daten zur Konsumlaune. Der Konsum ist für die US-Wirtschaft von großer Bedeutung.