Von Peter Nurse
Investing.com -- Die Ölpreise tendierten am Dienstag höher. Die Händler warten gespannt auf die aktuellen US-Lagerbestandszahlen und einen möglichen Schritt der Biden-Regierung zur Bekämpfung der steigenden Benzinpreise.
Gegen 15.25 Uhr MEZ kostete ein Fass der US-Sorte WTI 0,6% mehr als am Vortag und notierte bei 82,39 Dollar pro Barrel, nachdem der Preis am Montag um 0,8% gestiegen war. Der Preis der Brent-Sorte verteuerte sich um 0,3% auf 83,69 Dollar. Er hatte gestern um 0,8% zugelegt.
Die U.S. Gasoline RBOB Futures erhöhte sich um 1,2% auf 2,3495 Dollar pro Gallone.
Der Nymex-Kontrakt kletterte im vergangenen Monat auf den höchsten Stand seit sieben Jahren, der entsprechende Brent-Kontrakt auf ein Drei-Jahres-Hoch, was auf den globalen Wirtschaftsaufschwung sowie auf die Angebotsbeschränkungen der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten, der OPEC+, zurückzuführen ist.
Erst in der vergangenen Woche beschloss die OPEC+, das bisherige Tempo bei der Reduzierung der zu Beginn der Pandemie eingeführten Produktionsbeschränkungen beizubehalten. Sie einigte sich auf eine Erhöhung der Fördermenge um lediglich 400.000 Barrel pro Tag und erteilte damit u.a. den Forderungen der USA, mehr zu pumpen, eine Abfuhr.
Daraufhin erklärte US-Energieministerin Jennifer Granholm am Montag, dass US-Präsident Joe Biden möglicherweise schon in dieser Woche Maßnahmen ergreifen wird, um die hohen Benzinpreise in den Griff zu bekommen - ein politisch brisantes Thema.
"Das naheliegendste Instrument für die US-Regierung ist die strategische Erdölreserve", so die Analysten der ING (AS:INGA) in einer Notiz.
Das von der Industrie finanzierte American Petroleum Institute wird am Dienstag seine wöchentliche Schätzung der US-Öl- und Produktvorräte veröffentlichen. Der Markt rechnet mit einem weiteren Anstieg der Ölreserven, doch die Benzinvorräte, die sich bereits auf dem niedrigsten Stand seit vier Jahren befinden, werden voraussichtlich zum fünften Mal in Folge sinken.
Morgen steht dann der Wochenbericht der U.S. Energy Information Administration über die Entwicklung die Entwicklung der Lagerbestände auf dem Programm.