Investing.com - Der Ölpreis geht heute mit Verlusten aus dem asiatischen Handel. Damit setzt das schwarze Gold seine jüngste Verlustserie fort, nachdem schwache US-Arbeitsmarktdaten die Sorge vor einer Konjunkturabschwächung in den USA weiter geschürt haben.
Die Unsicherheit über einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas brachte kaum Unterstützung, obwohl die Verhandlungen erneut zu scheitern drohen und keine Einigung in Sicht ist.
Auch Daten der US-Regierung, die einen unerwarteten Rückgang der US-Rohöllagerbestände andeuteten, konnten den Rückgang der Rohölpreise nicht stoppen.
Der Brent-Future fiel um knapp 0,1 % auf 75,95 Dollar, während der WTI-Future um 0,2 % auf 71,16 Dollar je Barrel nachgab.
Arbeitsmarkt-Sorgen drücken auf den Ölpreis
Der jüngste Rückgang der Ölpreise folgt auf einen Bericht des US-Arbeitsministeriums, nach dem die US-Wirtschaft deutlich weniger Stellen geschaffen hat als ursprünglich angenommen.
Im Rahmen der jährlichen Überprüfung der Arbeitsmarktdaten korrigierte das Bureau of Labor Statistics den Beschäftigungszuwachs im März um 818.000 Stellen nach unten.
Damit wurden erneut Rezessionsängste in den USA geweckt, insbesondere nachdem die schwächer als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten für Juli zu einer allgemeinen Abwärtsstimmung an den globalen Finanzmärkten geführt hatten.
Die schwächeren Jobdaten untermauerten zwar die Erwartungen einer Zinssenkung im September, verstärkten aber auch die Befürchtungen, dass die US-Notenbank mit ihren Zinssenkungen zu spät kommt und die US-Wirtschaft auf eine harte Landung zusteuert.
Ein solches Szenario verheißt nichts Gutes für die Nachfrage im größten Ölverbraucherland der Welt, zumal die Ölproduktion des Landes jüngsten Daten zufolge mit über 13 Millionen Barrel pro Tag ein Rekordhoch erreicht hat.
US-Rohöllagerbestände schrumpfen stärker als erwartet
Zumindest kurzfristig scheint die Nachfrage in den USA jedoch stark zu sein. Die offiziellen Daten vom Mittwoch zeigten, dass die Rohöllagerbestände in der Woche bis zum 16. August um 4,6 Millionen Barrel gesunken sind. Erwartet wurde ein Rückgang um 2 Millionen Barrel.
Der überproportionale Abbau bei Destillaten und Benzin deutet darauf hin, dass die Kraftstoffnachfrage auch nach dem Ende der reiseintensiven Sommersaison robust bleibt.
Allerdings sind die Händler unsicher, wie sich die Nachfrage im weiteren Verlauf des Jahres entwickeln wird, insbesondere angesichts wachsender Rezessionsängste. Mögliche Produktionssteigerungen außerhalb der USA schürten zudem die Sorge vor einer Ölschwemme.
Schwache Wirtschaftsdaten aus China verstärkten ebenfalls die Befürchtungen, dass die Nachfrage angesichts der Verlangsamung des Wachstums im größten Ölimportland der Welt nachlassen könnte.