NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Donnerstag nur wenig bewegt. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 76,62 US-Dollar. Das waren drei Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate zur August-Lieferung (WTI) stieg hingegen geringfügig um neun Cent auf 71,88 Dollar.
Am Ölmarkt warten die Anleger auf neue Lagerdaten aus den USA. Am Nachmittag werden die wöchentlichen Daten zur Entwicklung der US-Ölreserven durch das Energieministerium in Washington veröffentlicht. Wegen des Nationalfeiertags am Dienstag findet die Veröffentlichung einen Tag später als üblich statt.
Bereits am Vorabend war bekannt geworden, dass der Branchenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen spürbaren Rückgang der Lagerbestände an Rohöl um 4,4 Millionen Barrel verzeichnet hat. Sollte die Entwicklung durch die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung bestätigt werden, könnte das den Ölpreisen Auftrieb verleihen.
Grundsätzlich bleibt die Lage am Ölmarkt durch Konjunktursorgen auf der Nachfrageseite und ein knapper werdendes Angebot bestimmt. Anfang der Woche hatte der große Erdölförderer Saudi-Arabien seine Produktionskürzungen zeitlich verlängert, Russland hatte seine Kürzungen der Menge nach ausgeweitet. Damit stemmen sich die beiden Länder, die gemeinsam den großen Verbund (VIE:VERB) Opec+ anführen, gegen die tendenziell schwache Preisentwicklung am Ölmarkt.