Investing.com - Der Silberpreis hat zum Wochenauftakt ein neues Verkaufssignal erzeugt, nachdem die Range der vergangenen zwei Jahre unterschritten wurde. Anleger sollten sich daher auf tiefere Kursnotierungen einstellen.
Ein Grund für den jüngsten Kursrutsch ist der Silberschmuck aus Indien, der allmählich seinen Charme auf den globalen Märkten verliert. Im ersten Quartal sind die Exporte um 93,04 Prozent eingebrochen. Vor allem Käufer aus dem Nahen Osten, den USA und anderen Ländern bleiben aus.
Auch in Indien selbst zieht die Nachfrage nach Silber nicht an. Haresh Acharya, Vertreter der Bullion Federation, sagte, dass das Land generell gut 7.000 bis 7.500 Tonnen Silber importiert."Jedes Quartal werden etwa 1.750 bis 1.800 Tonnen Silber importiert. Aber von April bis Juni des Fiskaljahres 2019 sind die Importe um 35 Prozent und 40 Prozent eingebrochen. Die Nachfrage nach Gold und Silber bleibt weiterhin gedämpft. Der Markt ist total verunsichert. Wenn sich der Monsun gut entwickelt, wird die ländliche Nachfrage wieder anziehen. Der Markt wird sowohl den Preis als auch die Nachfrage nach Edelmetallen beleben, wenn die ländliche Nachfrage während des Diwali-Fests oder auch Lichterfest genannt, anzieht."
Silber - Charttechnik mit neuem Verkaufssignal
Aus Sicht der Markttechnik hat der Silberpreis ein neues Verkaufssignal erzeugt. Die technischen Indikatoren sind negativ zu interpretieren. Der MACD auf Wochenbasis zeigt unterhalb seiner Nulllinie steil nach unten, während der RSI kurz vor einem Eintauchen in den überverkauften Bereich steht.
Erste, wichtige Unterstützung ist jetzt das Tief vom 1. April bei 14,78 Dollar. Danach rückt schon das ehemalige Ausbruchsniveau bei 14,53 Dollar in den Fokus. Spätestens hier sollten sich Anleger aber auf einen Rebound bei Silber einstellen.
Um die angespannte Ausgangslage zu entschärfen, bedarf es eines schnellen Wiederanstiegs in die zuletzt unterschrittene Range bei 15,56 Dollar. Erst dann kann von einer potenziellen Stabilisierung gesprochen werden. Für eine tiefgreifende Erholung braucht es aber schon mehr als nur eine Rückeroberung der Range. Hierfür sollte dann mindestens die 200-Tage-Linie bei akt. 16,43 Dollar übersprungen werden.