Investing.com - Der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Nowak hält die bisher geltende Preisobergrenze für russisches Öl für "unwirksam". Die aktuellen Rohstoffpreise hätten die festgelegte Obergrenze bereits überschritten, begründete er seine Einschätzung. "Heute können wir feststellen, dass die Brent-Preise gestiegen sind, der Discount gesunken ist und unsere Produkte oberhalb der Preisobergrenze zu Marktpreisen verkauft werden."
"Als der Preisdeckel eingeführt wurde, haben wir gesagt, dass dieses Instrument nicht funktioniert. Es verschlimmert die Situation für die Verbraucher und den gesamten globalen Energiemarkt", betonte Novak. "Der russische Präsident hat ein spezielles Dekret erlassen, das unsere Unternehmen verpflichtet, Lieferverträge mit Preisobergrenzen nicht einzuhalten. Unsere Unternehmen halten sich an dieses Dekret", sagte er.
Der Vizepremier bekräftigte auch, dass das Exportverbot für Benzin und Diesel aus Russland "so lange wie nötig" aufrechterhalten werde, um die Stabilisierung des Binnenmarktes zu gewährleisten.
Die Ölpreise sind in den vergangenen Wochen kontinuierlich gestiegen. Gestützt werden die Preise vor allem durch die Angebotsverknappung großer Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Beide Länder haben am Mittwoch bestätigt, dass sie ihre Förderkürzungen bis Ende des Jahres beibehalten wollen. Hinzu kommen niedrige Lagerbestände in den USA.