APA ots news: Karas: Neues EU-Gesetz verhindert spekulative Exzesse der Finanzmärkte
EU-Parlament beschließt Änderung der Finanzmarktrichtlinie:
neue Regeln für Hochfrequenzhandel und Rohstoffhandel
Brüssel (APA-ots) - 'Unser Ziel ist es,
ultraschnellen Computerhandel und Preistreibereien an den
Finanzmärkten unattraktiv zu machen und spekulative Exzesse zu
verhindern', erklärt der Vizepräsident des EU-Parlaments, Othmar
Karas, heute im ORF-Morgenjournal aus Straßburg vor der Abstimmung
über die Änderung der EU-Finanzmarktrichtlinie. Heute beschließt
das Europäische Parlament neue Regeln für den Hochfrequenzhandel,
den Anlegerschutz und den Rohstoffhandel an den Finanzmärkten.
'Diese Änderung ist ein weiterer Baustein der Lehre aus der Krise
und ein enorm wichtiger Schritt hin zu transparenten und
effizienten Finanzmärkten in der Europäischen Union', so Karas.
****
Das EU-Parlament will den Hochfrequenzhandel deutlich strenger
regeln als im ursprünglichen Gesetzesvorschlag der Europäischen
Kommission vorgesehen. 'Zur Entschleunigung des Hochfrequenzhandels
führen wir Mindesthaltefristen für Aufträge sowie Gebühren für
einzelne Handelsaktivitäten ein', erklärt Karas. Damit soll das
permanente Platzieren und Zurückziehen von Aufträgen, ohne dass
wirkliche Transaktionen stattfinden, deutlich reduziert werden.
'Wenn ein bestimmter Prozentsatz des Geschäfts unerfüllt storniert
wird, um den Preis hochzutreiben, werden Strafzahlungen fällig. Nur
so bekommen wir den Hochfrequenzhandel in den Griff und das rein
spekulative Geschäft mit ultraschnellen Transaktionen verliert
seinen Reiz', erläutert der Parlamentsvizepräsident.
Auch der Handel mit Rohstoffen und Lebensmitteln soll
eingeschränkt werden. 'Die Schwierigkeit ist, rein spekulative
Geschäfte abzudrehen, ohne sinnvolle Geschäfte zu behindern',
erklärt Karas. Dies soll mit Obergrenzen für die Anzahl von
Geschäften mit einem Rohstoff geschehen, sogenannten
'Positionslimits'. Karas erläutert: 'Ein Automobilhersteller hat
ein reales Interesse, dass er Stahl bekommt. Es ist sinnvoll, dass
er den Stahlpreis auch über Termingeschäfte absichert. Ein
Hedgefonds hingegen, der lediglich auf die Preisentwicklung des
Stahls spekuliert, wird niemals Stahl brauchen oder kaufen. Solche
rein spekulativen Geschäfte sollen über die Positionslimits
beschränkt werden.'
Die Regierungen der Mitgliedstaaten müssen der neuen Regelung
noch zustimmen.
Rückfragen:
Mag. Othmar Karas, MEP, Tel.: +32-2-284-5627
othmar.karas@ep.europa.eu
Daniel Köster M.A., EVP-Pressedienst, Tel.: +32-487-384784
daniel.koster@ep.europa.eu
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/165/aom
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OTS0049 2012-10-26/12:10
EU-Parlament beschließt Änderung der Finanzmarktrichtlinie:
neue Regeln für Hochfrequenzhandel und Rohstoffhandel
Brüssel (APA-ots) - 'Unser Ziel ist es,
ultraschnellen Computerhandel und Preistreibereien an den
Finanzmärkten unattraktiv zu machen und spekulative Exzesse zu
verhindern', erklärt der Vizepräsident des EU-Parlaments, Othmar
Karas, heute im ORF-Morgenjournal aus Straßburg vor der Abstimmung
über die Änderung der EU-Finanzmarktrichtlinie. Heute beschließt
das Europäische Parlament neue Regeln für den Hochfrequenzhandel,
den Anlegerschutz und den Rohstoffhandel an den Finanzmärkten.
'Diese Änderung ist ein weiterer Baustein der Lehre aus der Krise
und ein enorm wichtiger Schritt hin zu transparenten und
effizienten Finanzmärkten in der Europäischen Union', so Karas.
****
Das EU-Parlament will den Hochfrequenzhandel deutlich strenger
regeln als im ursprünglichen Gesetzesvorschlag der Europäischen
Kommission vorgesehen. 'Zur Entschleunigung des Hochfrequenzhandels
führen wir Mindesthaltefristen für Aufträge sowie Gebühren für
einzelne Handelsaktivitäten ein', erklärt Karas. Damit soll das
permanente Platzieren und Zurückziehen von Aufträgen, ohne dass
wirkliche Transaktionen stattfinden, deutlich reduziert werden.
'Wenn ein bestimmter Prozentsatz des Geschäfts unerfüllt storniert
wird, um den Preis hochzutreiben, werden Strafzahlungen fällig. Nur
so bekommen wir den Hochfrequenzhandel in den Griff und das rein
spekulative Geschäft mit ultraschnellen Transaktionen verliert
seinen Reiz', erläutert der Parlamentsvizepräsident.
Auch der Handel mit Rohstoffen und Lebensmitteln soll
eingeschränkt werden. 'Die Schwierigkeit ist, rein spekulative
Geschäfte abzudrehen, ohne sinnvolle Geschäfte zu behindern',
erklärt Karas. Dies soll mit Obergrenzen für die Anzahl von
Geschäften mit einem Rohstoff geschehen, sogenannten
'Positionslimits'. Karas erläutert: 'Ein Automobilhersteller hat
ein reales Interesse, dass er Stahl bekommt. Es ist sinnvoll, dass
er den Stahlpreis auch über Termingeschäfte absichert. Ein
Hedgefonds hingegen, der lediglich auf die Preisentwicklung des
Stahls spekuliert, wird niemals Stahl brauchen oder kaufen. Solche
rein spekulativen Geschäfte sollen über die Positionslimits
beschränkt werden.'
Die Regierungen der Mitgliedstaaten müssen der neuen Regelung
noch zustimmen.
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Mag. Othmar Karas, MEP, Tel.: +32-2-284-5627
othmar.karas@ep.europa.eu
Daniel Köster M.A., EVP-Pressedienst, Tel.: +32-487-384784
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