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Öl billiger, Benzin teurer - Märkte bewerten Folgen von Hurrikan Harvey

Veröffentlicht am 28.08.2017, 09:27
© Reuters.  Märkte bewerten Folgen von Hurrikan Harvey
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Investing.com - Der Ölpreis ist am Montag gesunken, während die Benzinfutures auf ihren höchsten Kurs seit Juli 2015 geschnellt sind, als die Märkte die Folgen von Wirbelsturm Harvey auf die Golfküste der USA kalkulieren.

Harvey erreichte am Wochenende die Küste und war der stärkste Hurrikan im US-Bundesstaat Texas in 50 Jahren. Mindestens zwei Menschen kamen inmitten weiträumiger Überschwemmungen ums Leben, die auch zur Schließung des Hafens von Houston und mehrerer Raffinerien führten.

Die US-Sturmwarnung (U.S. National Hurricane Center NHC) meldete am Montag, dass Harvey sich von der Küste wegbewegt, aber vermutlich auch am Dienstag in deren Nähe bleiben wird. Die Überschwemmungen sollen sich nun von Texas in Richtung Osten nach Louisiana ausbreiten.

Die Raffinerien in Texas haben eine Kapazität von 5,6 Mio. Fass am Tag und die in Louisiana 3,3 Mio. Fass. Über 2 Mio. Fass davon, waren wegen des Sturms außer Betrieb.

Rund 22% oder 379.000 Fass am Tag der Ölförderung am Golf lag am Sonntagnachmittag still, berichtete das US-Umweltamt. Es könnten zusätzlich Förderkapazitäten von rund 300.000 Fass auf dem Festland außer Betrieb sein, sagten Quellen aus dem Markt.

Der Oktoberkontrakt auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate fiel bis 09:25 MEZ um 50 US-Cent oder rund 1% auf 47,37 USD das Fass, während Brent zur Lieferung im Oktober an der Warenterminbörse ICE in London um 12 US-Cent auf 51,86 USD das Fass nachgegeben hat.

Öl hatte am Freitag vor dem Eintreffen Harveys noch um 0,9% zugelegt, aber dennoch den vierten Wochenverlust in Folge eingefahren.

Der Ölpreis stand in den vergangenen Wochen unter Druck, da Sorgen über die steigende US-Schieferölförderung die Produktionsbeschränkungen der Opec und von Ölländern außerhalb des Kartells überlagert haben.

Die Opec und 10 Förderländer außerhalb des Kartells unter anderem Russland hatten vereinbart, die Ölförderung vom Jahresanfang an bis zum März 2018 um 1,8 Mio. Fass am Tag zu verringern und damit versucht die globale Überversorgung einzudämmen und den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Bisher hat die Vereinbarung kaum auf die globalen Lagerbestände durchgeschlagen, dank einer gestiegenen Produktion in Ländern wie Libyen und Nigeria, die nicht an den Produktionssenkungen teilnehmen und dem unaufhörlichen Anstieg der Schieferölförderung in den USA.

Wegen des starken Anstiegs der Förderung in den USA liegt die Preisdifferenz zwischen WTI und Brent jetzt mit 4,49 USD das Fass auf ihrem höchsten Niveau in fast zwei Jahren.

Ansonsten machten an der Nymex die Benzinfutures zur Lieferung im Oktober einen Satz um 4,9 US-Cent oder rund 3,2% auf 1,590 USD die Gallone, nachdem sie zuvor sogar 7% teurer gewesen waren und mit 1,618 USD ihren höchsten Stand seit Juli 2015 erreicht hatten.

Unterdessen hat Heizöl für Oktober sich um 2,4 US-Cent oder 1,5% auf 1,648 USD die Gallone verteuert.

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