Von Gina Lee
Investing.com - Der Ölpreis ist am Dienstagmorgen in Asien etwas gestiegen. Einige Ölproduzenten bemühen sich weiterhin um eine Erhöhung ihrer Fördermenge, was die Angebotssorgen der Anleger wieder in den Fokus rückt.
Der Preis für die Nordseesorte Brent stieg bis 07.13 Uhr MEZ um 0,54 % auf 81,31 Dollar je Barrel und der Preis für die Sorte WTI gewann 0,72 % auf 78,79 Dollar. Unterstützung erhielt das schwarze Gold auch durch einen schwächeren Dollar, der am Dienstag etwas nachgab.
Der Ölpreis ist in den letzten beiden Sitzungen aufgrund der Sorge über die steigenden COVID-19-Fallzahlen, die sich auf die Ölnachfrage auswirken könnten, gefallen. Gleichzeitig verwiesen einige Händler darauf, dass das knappe Ölangebot der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+) nicht mit der Nachfrage Schritt hält und die Preise stützt.
"Der Markt könnte weiterhin von der Verknappung des Angebots und dem Versorgungsrisiko durch Russland profitieren", so die Rohstoffanalysten von ANZ Research in einer Notiz. Die Spannungen zwischen den USA und Russland bleiben wegen der Verlegung der russischen Truppen an die Grenze zur Ukraine unverändert hoch, was in einen bewaffneten Konflikt eskalieren könnte.
Andere Marktteilnehmer wiesen darauf hin, dass die OPEC-Fördermengen unter der im Rahmen des OPEC+-Pakts für 2021 zulässigen Steigerung liegen. Einige Mitgliedsländer, darunter Nigeria, fördern nicht so viel Öl wie vereinbart.
"Die Fundamentaldaten sprechen weiterhin für Rohöl, vor allem wenn die OPEC ihre Quote im Rahmen der monatlichen Erhöhung um 400.000 Barrel pro Tag bei steigender Nachfrage nicht erreichen sollte", so OANDA-Analyst Craig Erlam zur Nachrichtenagentur Reuters.
In Libyen, das von den Maßnahmen des Ölkartells ausgenommen ist, kam es aufgrund von Wartungsarbeiten an den Pipelines und Störungen in den Ölfeldern zu Produktionsausfällen. Am Montag wurde jedoch die Produktion im Ölfeld El Feel wieder aufgenommen, nachdem eine bewaffnete Rebellengruppe die Ölförderung im Dezember 2021 zum Stillstand gebracht hatte.
Die Händler warten nun auf die US-Rohölversorgungsdaten des American Petroleum Institute, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden.