Von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis notierte am Donnerstagmorgen höher und konnte seine Zugewinne ausweiten. Grund dafür sind die weitere Entspannung im Umgang mit der Omikron-Variante und die Aussichten auf die Kraftstoffnachfrage.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl legte gegen 8:39 Uhr um 0,51 Prozent auf 76,21 Dollar zu und für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI Öl ging es um 0,77 Prozent nach oben auf 72,92 Dollar.
Erste Daten zeigen, dass eine Dreifachimpfung mit dem Impfstoff von BioNTech SE (F:22UAy)/Pfizer Inc. (NYSE:PFE) einen guten Schutz vor Infektionen durch Omikron geben. Dies gab den Märkten zusätzlichen Auftrieb.
„Frühe Hinweise [...] haben gezeigt, dass die Omikron-Variante möglicherweise weniger schwerwiegend ist als zunächst befürchtet. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen ist nicht gestiegen“, schrieb Vivek Dhar, Rohstoffanalyst der Commonwealth Bank, in einem Kommentar.
„Außerdem kristallisiert sich heraus, dass eine dritte Impfdosis einen guten Schutz gegen die neue Variante bietet“, schreibt er weiter.
Die Gewinne des schwarzen Golds wurden jedoch begrenzt, was mit den restriktiven Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung von Omikron zusammenhängt. Großbritannien ordnete etwa Homeoffice an, während Dänemark Restaurants, Bars und Schulen schloss. China stellte Gruppenreisen von Guangdong aus ein.
„Die Nachfragerisiken sind nicht gänzlich verschwunden“, schrieben ANZ-Analysten in einem Kommentar. Die Entdeckung von Omikron am 25. November führte zu einem Einbruch der Nordseesorte Brent um 16 Prozent. Obwohl mehr als die Hälfte dieser Verluste im Laufe der Woche wieder ausgeglichen wurden, warnten einige Analysten davor, dass sich die weitere Erholung in Grenzen halten könnte, bis die Auswirkungen von Omikron auf die Kraftstoffnachfrage klarer werden.
Brent-Futures dürften am unteren Ende der Range zwischen 76,50 und 77,50 Dollar auf Widerstand stoßen. Hier befand sich Ende September und Ende November ein wichtiges Unterstützungsniveau, sagte OANDA-Analyst Craig Erlam.
Unterdessen zeigen die Daten der US Energy Information Administration zu den US-Rohöllagerbeständen für die Woche bis zum 3. Dezember einen Rückgang um 240.000 Barrel. Von Investing.com befragte Ölmarktbeobachter gingen von einer Abnahme der Lagerbestände um 1,705 Millionen Barrel aus. In der Vorwoche nahmen die Lagerbestände um 910.000 Barrel ab.
Die Daten zur Rohölversorgung des American Petroleum Institute, die am Vortag veröffentlicht wurden, zeigten eine Abnahme der Lagerbestände um 3,809 Millionen Barrel.