Investing.com - Die Angriffe auf die saudische Ölversorgung am Wochenende haben den Ölpreis auf den höchsten Stand seit 4 Monaten getrieben. Noch ist unklar, ob die jemenitischen Houthi-Rebellen auf Geheiß des Irans gehandelt haben. Die USA neigen aber dazu, dem Iran die Schuld zu geben. Ölmarktbeobachter fürchten daher, dass die jüngsten Vorfälle die Spannungen zwischen den USA und dem Iran wieder verschärfen, so dass eine höhere Risikoprämie auf den Ölpreis fällig werden würde.
Wer nicht direkt in den Ölpreis investieren will, aber von weiter steigenden Preisen ausgeht, der kann sich z.B. den Zuckerpreis näher anschauen, der in der Regel steigt, wenn die Ölpreise zulegen. Grund dafür ist, dass ein Anreiz für die brasilianischen Zuckermühlen zur Produktion von Ethanol besteht, was weniger Zuckerrohr für die Zuckerproduktion zur Verfügung stellt. Das gibt dem Zuckerpreis in der Regel Auftrieb.
Zudem hat die Rabobank am letzten Mittwoch gesagt, dass die Zuckerproduktion in der EU 2019/20 um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 17,5 MMT sinken dürfte.
Ein weiterer preisunterstützender Faktor ist, dass die Zuckerproduktion 2019/2020 im wichtigsten brasilianischen Anbaugebiet Center-South während August um 4,85 Prozent auf 17,971 Millionen Tonnen gesunken sei. Das hatte Unica am Mittwoch berichtet. Unica erwartet, dass die Steigerung der Ethanolproduktion in Brasilien 2019/20 die Zuckerproduktion im Center-South um -5,7% im Jahresvergleich auf 25 Millionen Tonnen senken dürfte - ein 14 Jahrestief.
Neben dem Ölpreis gilt es aber auch den brasilianischen Real genau zu beobachten. Durch eine stärkere heimische Währung werden die Exporte aus Brasilien teurer. Das bringt weniger Angebot aus Brasilien auf den Markt und dadurch steigen die auf Dollar lautenden Zuckerpreise in New York an. Umgekehrt gilt das Gleiche.
Brasilien zählt mittlerweile zu den Top 10 der größten Ölproduzenten weltweit. Steigende Ölpreise begünstigen Währungen der ölexportierenden Länder.
Am Terminmarkt in New York schloss der Rohzucker Nr. 11 Future zur Lieferung im Oktober 2019 am Freitag um 1,39 Prozent höher auf 10,91 US-Cents je Pfund.
In Europa stieg der dort gehandelte Weißzucker zur Lieferung im Mai 2019 um 3,91 Prozent auf 329,40 Dollar je Tonne.
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von Robert Zach