NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Montag ein Stück weit von starken Verlusten der Vorwoche erholen können. Eine allgemein freundliche Stimmung an den Finanzmärkten habe diese vorerst stabilisiert, hieß es von Marktbeobachtern. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete am späten Nachmittag 63,29 US-Dollar. Das waren 50 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im März stieg um 69 Cent auf 59,89 Dollar.
Am Ölmarkt bleibt die rekordhohe Fördermenge in den USA ein bestimmendes Thema. "Lange Zeit wurde der Anstieg der US-Ölproduktion ignoriert, da er von einem Abbau der Lagerbestände überlagert wurde", hieß es in einer Analyse von Rohstoffexperten der Commerzbank (DE:CBKG). Mittlerweile gehe es aber aufwärts mit den Lagerbeständen in den USA. Nach Einschätzung der Commerzbank-Experten wird der Blick daher nun doch auf die rasant steigende US-Ölproduktion gerichtet. Mit einer Förderung von mittlerweile mehr als 10 Millionen Barrel je Tag sind die USA zu einem der weltgrößten Ölförderer aufgestiegen. Ein Ende der Entwicklung ist nicht in Sicht: Am Freitagabend hatte die US-Ausrüsterfirma Baker Hughes einen starken Anstieg der Bohrlöcher gemeldet. Die Zahl der aktiven Bohrlöcher war demnach in der vergangenen Woche auf 791 geklettert, nach 765 in der Woche zuvor. Vor diesem Hintergrund hat die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ihre Prognose für das Rohöl-Angebot aus Förderländern außerhalb des Kartells zum dritten Mal in Folge angehoben. Bei der Produktionsmenge außerhalb der Opec-Staaten rechnet das Kartell in diesem Jahr mit einem Anstieg um durchschnittlich 1,4 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag im Vergleich zum Vorjahr, wie aus dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht der Opec für Februar hervorgeht. Die neue Prognose liegt damit um etwa 250 000 Barrel pro Tag über der Prognose aus dem Monat zuvor.