NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Freitag im Vormittagshandel zugelegt. Besonders deutlich legte der Preis für Nordseeöl zu. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete 79,14 US-Dollar. Das waren 1,30 Dollar mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 15 Cent auf 73,60 Dollar.
Am Donnerstag war der US-Ölpreis mit 74,03 Dollar auf den höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren gestiegen. Nordseeöl nähert sich unterdessen der 80-Dollar-Marke. Die unsichere Lage in Libyen stützt insbesondere der Brent-Preis. "Der Streit um die Vermarktungsrechte in Libyen gewinnt an Schärfe", schreiben die Rohstoffexperten der Commerzbank (DE:CBKG). Es drohten beträchtliche Lieferausfälle. Die Entwicklung im Land mit den größten Rohölreserven in Afrika kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Auch in Kanada fallen nach dem Ausfall einer Förderanlage größere Produktionsmengen aus. Eine kleine Entspannung gibt es jedoch beim Thema Iran. Die USA hatten von ihren Verbündeten gefordert, die Ölimporte aus dem Iran im November zu beenden. Ein Vertreter des US-Energieministeriums hält jedoch einen schrittweisen Ausstieg in einer Übergangsperiode für möglich.