NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben ihren Höhenflug der vergangenen Handelstage am Dienstag nicht fortgesetzt. Nachdem die Notierungen seit Beginn des Monats tendenziell gestiegen waren, gaben sie am Vormittag erstmals in dieser Zeit deutlich nach. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember fiel um 1,75 Dollar auf 79,18 US-Dollar. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Auslieferung im November ging um 1,74 Dollar auf 75,40 Dollar zurück.
An den Finanzmärkten zeigte sich eine allgemein trübe Stimmung, die auch die Ölpreise mit nach unten zog. Marktbeobachter verwiesen auf jüngste Aussagen der nationalen Entwicklungs- und Reformkommission in China zu geplanten Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft. Diese seien nach Einschätzung von Marktstrategen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) als enttäuschend aufgenommen worden, weil keine neuen Details zu den Maßnahmen genannt worden seien.
Trotz des aktuellen Preisdämpfers hat sich Rohöl der Sorte Brent seit Beginn des Monats um mehr als zehn Prozent verteuert und ist zu Beginn der Woche erstmals seit August wieder über die Marke von 80 Dollar je Barrel gestiegen. Preistreiber war vor allem die Sorge einer geopolitischen Eskalation im Nahen Osten.
"Noch halten sich Angebot und Nachfrage am Ölmarkt in etwa die Waage", heißt es in einer Analyse der Dekabank. Eine geplante Erhöhung der Fördermengen durch den Ölverbund Opec+ von über zwei Millionen Barrel täglich würde aber die Zunahme des Ölkonsums im kommenden Jahr übersteigen, was einen Preisrückgang zur Folge hätte.