NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Freitag ihre seit Beginn des Monats andauernde Talfahrt fortgesetzt. Im Nachmittagshandel rutschten die Notierungen tiefer in die Verlustzone und der Preis für US-Öl fiel erstmals in diesem Jahr unter die Marke von 60 US-Dollar.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete am späten Nachmittag 63,29 US-Dollar. Das waren 1,52 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im März fiel um 1,42 Dollar auf 59,73 Dollar.
Marktbeobachter sprachen von einer kräftigen Korrektur, nachdem die Ölpreise Ende Januar noch jeweils den höchsten Stand seit etwa drei Jahren erreicht hatten. Im Verlauf der Handelswoche ging es mit dem Preis für US-Öl um rund sechs Prozent und mit dem Brent-Preis um mehr als fünf Prozent nach unten. Unter anderem hatten heftige Kursverluste an führenden Aktienbörsen die Ölpreise mit nach unten gezogen.
Zuletzt hatten außerdem Berichte über rekordhohe Fördermengen an Rohöl in den USA die Talfahrt verstärkt. Die amerikanische Ölförderung steht derzeit stark im Fokus der Anleger. Die Anleger warten gespannt auf neue Daten zur Entwicklung der Bohrlöcher in den USA, die am Abend auf dem Programm stehen. Seit Beginn des Jahres ging es mit der Zahl der Bohrlöcher tendenziell nach oben.
"Die spekulativen Finanzanleger, die in Erwartung einer fortgesetzten Markteinengung auf weiter steigende Preise gesetzt hatten, dürften nun kalte Füße bekommen und sich von ihren zuvor eingegangenen Netto-Long-Positionen trennen", kommentierten Rohstoffexperten der Commerzbank (DE:CBKG) die Talfahrt der Ölpreise.