Investing.com - Die Ölfutures auf die Sorte West Texas Intermediate sind am Freitag stark angestiegen, vor dem Hintergrund von Anzeichen, dass die Ölförderer ihre Produktion zurückschrauben, nachdem die Ölpreise in diesem Sommer kollabiert sind.
Am Freitag hatte an der New York Mercantile Exchange US-Rohöl zur Lieferung im November einen Sprung um 79 US-Cent oder 1,76% nach oben gemacht und hatte die Sitzung zu 45,70 USD das Fass beendet.
Das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) hatte am Freitagabend gemeldet, dass die Anzahl der Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um vier auf 640 gefallen ist. Es handelt sich um die dritte Woche mit einem Rückgang.
Ein geringere Anzahl von Plattformen ist gewöhnlich ein gutes Signal für den Ölpreis, da sie eine möglichereweise niedrigere Ölförderung in der Zukunft andeutet.
In dieser Woche sind die Ölfutures in New York um 73 US-Cent oder 2,28% angestiegen, wobei ein hohe Volatilität vorherrschte, da es gemischte Signale über das Angebot und die Nachfrage gab und die Lage der Weltwirtschaft den Investoren zu denken gegeben hat.
Außerdem legte Rohöl der Sorte Brent zur Lieferung im September an der ICE Futures Exchange in London um 43 US-Cent oder 0,89% auf zu Wochenschluss 48,60 USD das Fass zu.
Die Brent-Futures in London sind in dieser Woche um 96 US-Cent oder 2,38% angestiegen und haben damit eine drei Wochen anhaltende Verlustserie beendet.
Die Rohölpreise haben in den zurückliegenden Monaten unter schwerem Verkaufsdruck gestanden, da anhaltende Sorgen über den Zustand der Weltwirtschaft sich in Befürchtungen einreihten, dass die weltweite Überversorgung länger als erwartet andauern könnte.
Die weltweite Ölförderung wächst schneller als die Nachfrage in der Folge des Schieferölbooms in den USA und der Entscheidung der Organisation Erdölexportierender Länder im letzten Jahr, die Produktion nicht zu kürzen.
Unterdessen lag der Spread zwischen den Kontrakten auf Brent und WTI zu Handelsschluss am Freitag auf 2,90 USD das Fass.
Des Weiteren ist der US-Dollar in die Höhe geschnellt, nachdem Zahlen vom Freitag gezeigt hatten, dass die US-Wirtschaft im Quartal vom April zum Juni um 3,9% gewachsen ist, während noch im letzten Monat ein Wachstum von 3,7% berichtet worden war, da höhere Konsumausgaben und die Bauwirtschaft das Wachstum angetrieben haben.
Die guten Zahlen haben die Sorgen über die Lage der Wirtschaft etwas verblassen lassen und legen eine Erhöhung der US-Zinsen in diesem Jahr nahe.
Die Vorsitzende der Federal Reserve sagte nach Handelsschluss am Donnerstag, dass sie erwarte, dass die Bank die Zinsen später in 2015 beginnen werde anzuheben, solange die Inflation stabil bliebe und die US-Wirtschaft stark genug sei, um neue Arbeitsplätze zu schaffen.
In der kommenden Woche werden sich die Investoren auf US-Arbeitsmarktbericht zum September konzentrieren, der am Freitag erscheinen wird und zusätzliche Klarheit über die Wahrscheinlichkeit ein Erhöhung der kurzfristigen Zinsen liefern sollte.
Die Markteilnehmer werden zudem den Inflationsbericht der Eurozone vom Mittwoch im Auge behalten, da spekuliert wird, dass die Europäische Zentralbank ihren geldpolitisches Stimulus ausweiten könnte.
Investing.com hat eine Liste dieser und anderer wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 28. September
Die Präsidenten der New York Federal Reserve und der Chicago Fed, William Dudley und Charles Evans, werden beide zu verschiedenen Anlässen, Reden halten.
In den USA werden Zahlen zum Privateinkommen und -ausgaben erscheinen, sowie ein Bericht zu den sich in Vollzug befindlichen Wohnungsverkäufen.
Dienstag, den 29. September
Die USA berichten über die Handelsbilanz und das Verbrauchervertrauen, während das American Petroleum Institute, ein Industrieverband, seinen wöchentlichen Bericht zu den Ölvorräten herausgibt.
Mittwoch, den 30. September
In den USA werden der monatliche Beschäftigungsbericht, sowie Zahlen zur Lage im produzierenden Gewerbe in der Region Chicago, als auch ein Regierungsbericht über die Rohölvorrate herausgegeben.
Später spricht die Fed-Chefin Janet Yellen auf einer Tagung in St. Louis.
Donnerstag, den 1. Oktober
In China erscheinen amtliche Zahlen zur Lage im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor von dem chinesischen Verband für Logistik und Beschaffung, sowie der Caixin-Index für den Servicesektor und korrigierte Zahlen zum Caixin-Index zum produzierenden Gewerbe.
In den USA wird der wöchentliche Bericht über Erstanträge auf Arbeitslosengeld publiziert sowie Informationen über das produzierende Gewerbe des Institute of Supply Management veröffentlicht.
Freitag, den 2. Oktober
In China sind die Märkte aufgrund eines Feiertages geschlossen.
Die USA lassen die Woche mit dem wichtigen Regierungsbericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft und Zahlen zu den Auftragseingängen ausklingen.