Von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis zeigte sich am Freitagmorgen auf den asiatischen Märkten schwächer und wird die Handelswoche voraussichtlich mit einem Minus von fast 4 % abschließen. Möglicherweise doch aggressivere Zinserhöhungen in den USA, ein schwächeres globales Wirtschaftswachstum und Corona-Lockdowns in China beeinträchtigen die Kraftstoffnachfrage, während die Europäische Union über ein Importverbot von russischem Öl nachdenkt.
Bis 5:00 Uhr MEZ fiel das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl um 0,95 % auf 107,30 USD und für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ging es um 1 % nach unten auf 102,75 USD.
Sowohl Brent- als auch WTI-Benchmarkkontrakte müssen Wochenverluste von etwa 3,7 % hinnehmen. Obwohl diese Handelswoche seit der russischen Invasion die am wenigsten volatilste war, seit die russischen Aggression in der Ukraine begann.
In der zweiten Wochenhälfte dominierten unterdessen anhaltende Bedenken, dass der Krieg in der Ukraine die hohe Inflation verstärkt und das Wirtschaftswachstum dämpft. Auch der Internationale Währungsfonds senkte Anfang der Woche seine globale Wachstumsprognose um fast einen vollen Prozentpunkt.
Der Gouverneur der People’s Bank of China, Yi Gang, sagte heute, dass China nicht immun gegen externe Schocks sei und auch durch seine jüngsten Corona-Ausbrüche unter Druck geriet.
Der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, kündigte am Donnerstag aggressive Zinserhöhungen an und trieb den Dollar damit zu einem neuen Höhenflug an, was Öl für Käufer teurer machte, die andere Währungen halten, und die negative Stimmung für das schwarze Gold verstärkte.
Hinzu kommt, dass der Markt weiterhin angespannt bleibt und das Angebot noch knapper werden könnte, sollte die Europäische Union ein Importverbot von russischem Öl verhängen.
„Die sich verschlechternde Situation in der Ukraine erhöht den Druck auf die EU, russisches Öl zu sanktionieren“, schrieben Analysten von ANZ Research in einer Mitteilung.