Von Gina Lee
Investing.com - Der Goldpreis gab am Freitagmorgen in Europa leicht nach. Die unerwartet hohe Inflationsrate in den USA und restriktive Äußerungen eines Fed-Vertreters nährten die Erwartung einer kräftigen Zinserhöhung. Auch die Renditen der US-Staatsanleihen zogen nach der Datenvorlage an.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future fiel bis 10:15 Uhr MEZ um 0,52 % auf 1.827,85 USD.
Die US-Daten vom Donnerstag zeigten, dass der Verbraucherpreisindex (VPI) im Januar um 7,5 % im Jahresvergleich und um 0,6 % im Monatsvergleich gestiegen ist. Der Kern-Verbraucherpreisindex stieg im Monatsvergleich um 0,6 % und im Jahresvergleich um 6 %. Das war der höchste Jahresanstieg der Inflation seit 40 Jahren. Infolgedessen beschleunigten sich die Wetten darauf, dass die Fed die Zinsen im März 2022 um 50 Basispunkte anheben wird.
Der Leiter der Fed in St. Louis, James Bullard, sagte nach der Veröffentlichung der Daten, dass er bei den nächsten drei geldpolitischen Sitzungen Zinserhöhungen in Höhe von einem vollen Prozentpunkt von der Fed sehen wolle. Zins-Futures zeigen nun eine Wahrscheinlichkeit von 62 %, dass die Zentralbank die Zinsen im März 2022 nach Bullards Äußerungen um 50 Basispunkte anheben wird. Das ist mehr als das Doppelte der Wahrscheinlichkeit von 30 %, die am späten Mittwoch verzeichnet wurde.
Die Benchmark-Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen blieb in der Nähe des Hochs von 2 %.
Unterdessen dauern die geopolitischen Spannungen in Osteuropa an, da Russland und die Ukraine in den Gesprächen mit Frankreich und Deutschland keinen Durchbruch erzielt haben. Die Gespräche haben ihr Ziel, den Konflikt um die Ukraine zu beenden, letztendlich nicht erreicht, wobei das Vereinigte Königreich hinzufügte, dass der „gefährlichste Moment“ der Spannungen bevorzustehen scheine. Russland hält nach der Aufstockung seiner Streitkräfte nahe der Grenze zur Ukraine Militärübungen in Weißrussland und im Schwarzen Meer ab.
Bei den anderen Edelmetallen verlor Silber 2,0 %, Platin 1,2 % und Palladium 1 %.