Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis konnte am Mittwoch seine jüngsten Gewinne behaupten. Auch der Dollar hat sich kurz vor dem Ende der Fed-Sitzung stabilisieren können. Die Kupferpreise wurden unterdessen von Spekulationen über eine mögliche Lockerung der strikten Null-Covid-Politik der chinesischen Führung beflügelt.
Der Goldpreis stabilisierte sich bei 1.648,23 USD je Feinunze, während der Gold-Future um 0,1 % auf 1.650,80 USD je Feinunze zulegen konnte. Beide Instrumente konnten sich gestern von einem 10-Tages-Tief erholen, auch weil der US-Dollar seine jüngste Rally unterbrach.
Im Vorfeld des Fed-Entscheids hat sich der Dollar-Index am Mittwoch um 111 stabilisiert. Es wird zwar allgemein erwartet, dass die Notenbank die Leitzinsen um 75 Basispunkte anhebt, doch werden die Märkte auf Anzeichen der Fed achten, wann sie plant, ihren hawkishen Ton zu lockern.
Dennoch zeigten starke US-Wirtschaftsdaten in dieser Woche, dass die Zentralbank wahrscheinlich über genügend Spielraum verfügt, um die Zinssätze weiter stark anzuheben – ein Szenario, das für den Goldpreis negativ ist.
Die Edelmetallpreise sind seit ihren Höchstständen zu Jahresbeginn stark gefallen, nachdem die Fed damit begann, die Zinssätze zu erhöhen. Dadurch sind die Opportunitätskosten für das Halten des zinslosen gelben Edelmetalls gestiegen.
Der breitere Metallmarkt wurde in diesem Jahr ebenfalls durch steigende Zinssätze unter Druck gesetzt.
Im Zuge der steigenden Inflation in den meisten Volkswirtschaften der Welt erwarten die Marktteilnehmer am Donnerstag eine Zinserhöhung der Bank of England um 75 Basispunkte.
Bei den Industriemetallen stabilisierten sich die Kupferpreise nach ihrem gestrigen Preisanstieg um fast 3 %. Das rote Metall erhielt Auftrieb durch unbestätigte Gerüchte, wonach China eine Lockerung seiner strengen Null-Covid-Politik plant, die in diesem Jahr im Mittelpunkt der wirtschaftlichen Probleme des Landes steht.
Der Kupfer-Future stieg am Mittwoch leicht auf 3,4677 USD pro Pfund. Auch die chinesischen Märkte erholten sich aufgrund der Gerüchte, ebenso wie die Ölpreise.
Die Preise des roten Metalls stürzten in diesem Jahr ab, da sich das chinesische Wirtschaftswachstum verlangsamte und den Appetit des Landes auf Kupfer dämpfte. China ist der größte Kupferimporteur der Welt.
Mit einer Lockerung der Corona-Regeln im Reich der Mitte erwarten Experten dank der von Peking beschlossenen Konjunkturmaßnahmen jedoch eine kräftige wirtschaftliche Erholung.
Angesichts der Dominanz Chinas als Markt könnte dies zu großen Sprüngen an den Rohstoffmärkten führen. Peking gab jedoch keinen offiziellen Kommentar zu den Spekulationen ab. Präsident Xi Jinping hatte erst kürzlich das Bekenntnis des Landes zur Null-Covid-Politik bekräftigt.
Der Kupferpreis muss derzeit auch mit einer Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit auf der ganzen Welt bei steigenden Inflations- und Zinssätzen fertig werden. Dennoch wird erwartet, dass das rote Metall mittelfristig von einem knapperen Angebot profitieren wird.