Von Peter Nurse
Investing.com -- Die Rohölpreise legten am Dienstag zu und erholten sich von ihrem Drei-Wochen-Tief in der vorangegangenen Sitzung, aber die Gewinne bleiben angesichts der Sorgen über die Ölnachfrage infolge der verschärften Covid-Beschränkungen begrenzt.
Gegen 15.40 Uhr MEZ kostete ein Fass der US-Sorte WTI mit 67,45 Dollar 1,5 % mehr als am Vortag, während der Preis der Brent-Sorte um 1,2 % auf 69,87 Dollar stieg. Beide Kontrakte waren am Montag um rund 2,5 % gefallen, nachdem sie in der vergangenen Woche den größten Wochenverlust seit vier Monaten erlitten hatten.
Die U.S. Gasoline RBOB Futures kletterten um 1,4% auf 2,2655 Dollar pro Gallone.
Die Zahl der Covid-19-Fälle steigt in mehreren südostasiatischen Ländern, in Australien und in den USA, aber die Ausbreitung in China, dem zweitgrößten Ölverbraucher der Welt, gibt Anlass zu größter Sorge.
China registrierte am Montag einen Tagesrekord an Corona-Neuinfektionen. Die restriktiven Maßnahmen, die bereits in weiten Teilen des Landes ergriffen wurden, dämpfen die Aussichten für die Kraftstoffnachfrage.
Dennoch liegen die Rohölpreise in diesem Jahr immer noch um knapp 40 % im Plus, was auf das relativ vorsichtige Vorgehen der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten, der so genannten OPEC+, zurückzuführen ist, die das Ölangebot nur langsam wieder auf den Markt bringen.
"Es ist zwar unwahrscheinlich, dass die jüngste Marktschwäche zu einer Reaktion der OPEC+ führen wird, aber eine weitere Schwäche könnte die Gruppe zunehmend beunruhigen", so die Analysten der ING (AS:INGA) in einer Notiz.
Die nächste Sitzung ist für Anfang September angesetzt, und "wenn es bis zu dieser Sitzung zu einer weiteren Preisschwäche kommt, besteht die reale Möglichkeit, dass die Gruppe von ihrem ursprünglichen Plan abrückt", so die ING weiter. "Aus diesem Grund sind wir der Meinung, dass jegliche Abwärtsbewegung bei den Ölpreisen eher begrenzt ist."
Die libysche National Oil Corporation teilte am Dienstag mit, dass ein Leck in einer Ölpipeline zu einer Verringerung der Fördermenge des Ölfeldes Gallo um 70.000 Barrel pro Tag führen wird.
Der Branchenverband American Petroleum Institute veröffentlicht am Dienstag um 22.30 Uhr MEZ seine wöchentlichen Schätzung zu den Rohöllagerdaten in den USA, während die EIA ihren kurzfristigen Energieausblick bekannt gibt.
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