von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis verbilligte sich am Montagmorgen in Asien leicht. Das Angebot bleibt knapp, da sich die großen Förderländer weiterhin uneinig sind, ob sie die Produktion ab August erhöhen sollen.
Futures auf den internationalen Benchmark Brent wurden um 04:05 MEZ um 0,11% tiefer zu 75,47 Dollar gehandelt, während WTI-Futures um 0,03% auf 74,54 Dollar nachgaben.
Ein Streit innerhalb der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten (zusammen die OPEC+) über das Förderniveau im August hält seit der vergangenen Woche an. Die Vereinigten Arabischen Emirate riskieren mit ihrer ablehnenden Haltung gegenüber dem Vorschlag einer achtmonatigen Verlängerung der OPEC+-Fördergrenzen einen Preiskrieg, nicht unähnlich dem zwischen Saudi-Arabien und Russland, der die Preise im April 2020 in den negativen Bereich drückte.
"Ungewissheit bestimmt den Markt im Gefolge der Pattsituation in der OPEC über zukünftige Produktionssteigerungen … in Ermangelung eines Abkommens bleiben die aktuellen Produktionskürzungen bestehen, wodurch sich die Situation am Markt angesichts der starken Nachfrage weiter verschärfen dürfte", schrieben ANZ-Analysten in einer Notiz.
Die Anleger verdauten auch weiterhin die Lagerbestandsdaten der US-Energieinformationsagentur und des American Petroleum Institute aus der Vorwoche, die eine Nettoentnahme von 6,866 Millionen Barrel bzw. 7,983 Millionen Barrel zeigten.
Infolgedessen verzeichnete der Preis der US-Sorte West Texas Intermediate letzte Woche seinen sechsten Wochengewinn in Folge. Die Daten von Baker Hughs zeigten zudem, dass US-Energieunternehmen aufgrund der höheren Ölpreise die zweite Woche in Folge neue Öl- und Erdgasbohrplattformen in Betrieb genommen haben.
Allerdings bedrohen die Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus und niedrige Impfraten in einigen Ländern die globale Wirtschaftserholung, sagten die Finanzminister der Gruppe der 20 (G20) am Sonnabend auf ihrem Treffen in Venedig. Die steigende Zahl von Covid-19-Neuinfektionen zwang einige dieser Länder dazu, wieder restriktive Maßnahmen einzuführen, was wiederum den Ausblick für die Kraftstoffnachfrage überschattet.
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