05. Apr (Reuters) - Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Es folgen aktuelle Entwicklungen:
05.02 Uhr - Im Kampf gegen das Coronavirus erwägt Japan, den Vorrat des Grippemedikaments Avigan der Firma Fujifilm Holding 4901.T zu vergrößern. Das geht aus Dokumenten hervor, die Reuters einsehen konnte. Lokalen Medienberichten zufolge hofft Japan, die Produktion des Medikaments gegenüber dem derzeitigen Stand zu verdreifachen. Damit könnten dann rund 700.000 Coronavirus-Patienten behandelt werden. Avigan ist in Japan für die Anwendung gegen Corona begrenzt zugelassen und verhindert normalerweise, dass sich ein Grippevirus im Körper repliziert. Die Regierung in China teilte jüngst mit, dass aus Wuhan, von wo aus sich das Virus ausbreitete, vielversprechende klinische Studien vorlägen.
04:43 Uhr - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordert massive Investitionen in den EU-Haushalt. "Wir brauchen einen Marshall-Plan für Europa", schreibt sie in einem Gastbeitrag in der "Welt am Sonntag". Der EU-Haushalt sei in allen Mitgliedsstaaten als Instrument des solidarischen Ausgleichs akzeptiert und müsse der Krise entsprechend zugeschnitten werden. Von der Leyen zeigt sich zuversichtlich, dass Europa bald wieder auf festen Füßen stehe: "Die vielen Milliarden, die heute investiert werden müssen, um eine größere Katastrophe abzuwenden, werden Generationen binden." So könne auch in der Krise das Gefühl der Gemeinschaft unter den Nationen Europas erneuert werden.
04:09 Uhr - Finanzminister Olaf Scholz will die Wirtschaft nach der Virus-Krise mit einem Konjunkturpaket unterstützen, das sich an den internationalen Klimazielen orientiert. Wenn die akute Phase der Pandemie vorbei sei, "macht ein Konjunkturpaket Sinn, um die Wirtschaft anzukurbeln", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir wollen die technologische Modernisierung unseres Landes voranbringen und die Voraussetzungen dafür schaffen, dass wir 2050 klimaneutral wirtschaften können." An diesen Zielen würden sich die Vorschläge für ein Konjunkturpaket orientieren. Die Größenordnung des Konjunkturprogramms wollte Scholz noch nicht beziffern. "Jetzt kommt es darauf an, dass wir nicht gegen die Krise ansparen", sagte er.
03:04 Uhr - Bayern will den in der Corona-Krise besonders belasteten Pflegekräften eine Sonderzahlung von 500 Euro zukommen lassen. "Wir werden 500 Euro als Bonus an alle Pflegekräfte zahlen", kündigte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in der "Bild am Sonntag" an. "Zudem haben wir in allen Krankenhäusern, Pflege- und Seniorenheimen freies Essen und Getränke für die Beschäftigten eingerichtet."
02:15 Uhr - China meldet 30 neue Coronavirus-Fälle. Von den am Samstag neu registrierten Infektionsfälle betrafen 25 Reisende, die aus dem Ausland ankamen, wie die Nationale Gesundheitskommission mitteilte. Am Tag zuvor waren 19 neue Covid-19-Fälle gemeldet worden. Die Gesamtzahl der Infektionen auf dem chinesischen Festland beläuft sich den Behörden zufolge nun auf 81.669. Die Zahl der Todesopfer stieg um drei auf 3.329.
01:13 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder rechnet mit einem verstärkten Einsatz von Atemschutzmasken zum Schutz vor einer Coronavirus-Infektion. "Ich bin kein Gegner der Maskenpflicht, vieles spricht dafür. Wir werden sicher auch zu einem verstärkten Einsatz von Masken kommen", sagte der CSU-Chef der "Bild am Sonntag". Allerdings könne ein einfacher Mundschutz kein gleichwertiger Ersatz für eine Ausgangsbeschränkung oder Kontaktsperre sein. "Ein Tuch oder Schal allein reicht nicht. Wir brauchen ordentliche Masken", sagte Söder. Für die bessere Ausstattung mit Schutzmasken bedürfe es einer "nationalen Notfallproduktion". "Es ist auf Dauer nicht akzeptabel, dass wir uns auf dem Weltmarkt gegen die Wildwest-Methoden einiger Länder beim Aufkaufen von Schutzausrüstung zur Wehr setzen müssen."
00:46 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder warnt vor einer zu schnellen Lockerung der Maßnahmen zur Bekämpfung der Virus-Krise. "Wenn wir jetzt zu schnell über die Rückkehr in den Alltag reden, verharmlosen wir die Situation und riskieren einen starken Rückfall. Das halte ich für nicht verantwortlich", sagte der CSU-Chef der "Bild am Sonntag". "Die Abwägung ist eindeutig: Da wir ohne diese Maßnahmen laut Experten unzählige Tote mehr und Zustände wie in italienischen Kliniken riskieren würden, sind die Maßnahmen angemessen und verhältnismäßig. Wir müssen jetzt einfach durchhalten." Auch solle sich keiner täuschen, sagte Söder. "Mit dem 20. April wird nicht alles automatisch so wie vor der Krise."
00:00 Uhr - Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet angesichts der Corona-Krise heftige Folgen für die deutsche und internationale Wirtschaft. "Für Deutschland muss im laufenden Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von drei bis sechs Prozent gerechnet werden", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang "Welt am Sonntag". Für diese Annahme geht der BDI von einer Unterbrechung der wirtschaftlichen Aktivitäten von maximal sechs Wochen aus. Sechs Prozent entsprächen dem Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland in Folge der Finanzkrise im Jahr 2009. Lang geht davon aus, dass eine "kräftigte Rezession" weder in den USA noch in Europa in diesem Jahr zu vermeiden sei. In Euro-Zone und EU werde die Wirtschaftskraft um drei bis fünf Prozent sinken. In den USA werde sie um zwei bis vier Prozent wegbrechen. Für China, den Ausgangsort der jetzigen Krise, rechnet der Verband dagegen mit einem Wachstum von bis zu zwei Prozent.
00.00 Uhr - Durch die Corona-Krise wird sich der Filialabbau bei deutschen Banken einem Medienbericht zufolge beschleunigen. "Corona-bedingt" dürften bis zum Jahr 2025 zusätzlich 3500 Filialen wegfallen, berichtet "Welt am Sonntag" vorab unter Berufung auf eine Studie der Beratung Investors Marketing. Die Anzahl der Kundenanlaufstellen werde damit insgesamt um 10.700 auf rund 16.000 fallen. "Die Krise zeigt mit Nachdruck, wie anfällig die stationären Geschäftsmodelle sind", sagt Oliver Mihm, Chef von Investors Marketing, dem Blatt. Institute würden feststellen, dass sie weniger Zweigstellen brauchen, als sie dachten. Laut Mihms Prognose wird die Zahl der Bankfilialen damit um durchschnittlich mehr als acht Prozent pro Jahr sinken. Bereits in den vergangenen Jahren sind zahlreiche Kundenanlaufstellen geschlossen worden. Zuletzt gab es noch 26.700 Bankfilialen in Deutschland, 2015 waren es noch 34.000 gewesen– ein jährlicher Rückgang von knapp sechs Prozent.