24. Apr (Reuters) - Es folgen aktuelle Entwicklungen rund um die Virus-Pandemie:
07.55 Uhr - Der Städte- und Gemeindebund fordert eine finanzielle Paketabgabe für den Onlinehandel zur Unterstützung der Innenstädte. Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Gerd Landsberg, sagt dem "Handelsblatt", der Trend zum Online-Einkauf werde wohl auch nach der Pandemie anhalten. "Wir brauchen daher Strategien, mit denen das Sterben unserer Innenstädte und Ortskerne aufgehalten wird." Dazu gehöre eine Paketversandsteuer.
07.10 Uhr - In Australien dürfen über zwei Millionen Menschen im Bundesstaat West-Australien nur in begründeten Fällen ihr Haus verlassen. Die ganztägige Ausgangssperre gilt von Samstag bis Montag. Auslöser der Maßnahme ist ein Reiserückkehrer, der aus der Quarantäne mit einem negativen Corona-Test entlassen wurde, bei dem aber später doch das Virus nachgewiesen wurde. Der Mann hat sich mehrere Tage in der Bundeshauptstadt Perth aufgehalten und dort nach Behördenangaben mindestens einen Menschen angesteckt.
05.25 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 23.392 Neuinfektionen. Insgesamt sind in Deutschland 3.268.645 positiv auf das Virus getestet worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 164,4 von zuletzt 164,0. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Ziel von Bund und Ländern ist ein Wert von 50, um das Gesundheitssystem zu entlasten, ab einem dauerhaften Wert von unter 35 haben sie weitere Lockdown-Öffnungen in Aussicht gestellt. 286 weitere Menschen starben dem RKI nach einer nachgewiesenen Infektion mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 81.444.
05.08 Uhr - Die Vereinigten Staaten lassen ab sofort wieder den Impfstoff von Johnson&Johnson (NYSE:JNJ) JNJ.N zu. Dies hat die staatliche Gesundheitsbehörde (CDC) bekanntgegeben. Damit beenden die USA eine 10-tägige Pause, um die Verbindung zu extrem seltenen, aber potenziell tödlichen Blutgerinnseln zu untersuchen. Die Vorteile des Mittels überwögen deutlich die Risiken, teilt der Ausschuss mit. Die US-Behörden hatten am 13. April nach mehreren Fällen seltener Thrombosen zu einer sofortigen Aussetzung von Corona-Impfungen mit dem Vakzin geraten. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) war ebenfalls diese Woche zu dem Schluss gekommen, dass es zwar eine mögliche Verbindung zwischen Impfung mit dem Vakzin und sehr seltenen Fällen von ungewöhnlichen Blutgerinnseln gebe. Insgesamt überwögen aber die Vorteile die Risiken.
03.30 Uhr - Mehr als 144,94 Millionen Menschen wurden weltweit als mit dem Coronavirus infiziert gemeldet und 3.215.303 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Infektionen wurden in mehr als 210 Ländern und Territorien gemeldet, seit 2019 die ersten Fälle in China identifiziert wurden, zeigt eine Reuters-Auflistung.
02.30 Uhr - Weltärzte-Präsident Frank Ulrich Montgomery befürwortet wegen erster Fälle der indischen Corona-Variante in Deutschland entsprechende Schutzmaßnahmen. "Die indische Mutationsvariante des Virus, die besonders ansteckend und besonders gefährlich sein soll, führt uns deutlich vor Augen, wie wichtig internationale Absprachen, konsequente Lockdown-Maßnahmen und Einschränkungen der Mobilität sind", sagt Montgomery der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe) einem Vorabbericht zufolge. "Nur wo Infektionen ablaufen, können auch Mutationen stattfinden. Deswegen ist das deutsche Infektionsschutzgesetz richtig. Deswegen brauchen wir Kontaktbeschränkungen und ein konsequentes, einheitliches Vorgehen", sagt Montgomery weiter. Verhinderung von Mobilität sei das Schlüsselwort zur Pandemieeingrenzung. Am Freitag nahmen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts, Lars Schaade, zur Verbreitung der Virus-Mutation aus Indien Stellung. Die Zahl der bisherigen Nachweise liegt demnach bei 21 Fällen in Deutschland.
01.50 Uhr - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) dämpft Erwartungen, Geimpfte könnten schnell mehr Freiheiten bekommen. "Aktuell haben über 20 Prozent eine Erstimpfung erhalten", sagt Altmaier den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. "Ich gehe davon aus, dass wir im Juni oder Juli über Ausnahmen sprechen können. Also ob Menschen, die zweimal geimpft sind, der Aufenthalt in Quarantäne erspart werden kann - etwa nach Kontakten mit Infizierten oder nach Auslandsreisen." Er könne sich auch gut vorstellen, dass "Menschen ein Restaurant besuchen können, ohne vorher einen Schnelltest zu machen". Weiterhin verteidigt Altmeier die Ausgangssperre. "In praktisch allen Nachbarstaaten hat sich gezeigt, dass solche Ausgangssperren nicht nur rechtmäßig sind, sondern auch einen effektiven Beitrag zur Reduzierung der Ansteckungsgefahr liefern können". Dadurch sei aus seiner Sicht die Verhältnismäßigkeit erwiesen. "Solange noch jede Woche über 1.000 Menschen an Corona sterben, können wir nicht auf sie verzichten."
00.28 Uhr - EVP-Fraktionschef Manfred Weber (CSU) fordert die sofortige Einstellung aller Flugverbindungen zwischen Indien und der EU. Der EU-Politiker begründet seinen Vorstoß einem Vorabbericht der "Bild" (Samstagausgabe) zufolge mit der Gefährlichkeit der in Indien aufgetretenen neuen Doppel-Mutante sowie der deutlichen Zunahme an Infektionen: "Die indische Doppelvariante scheint sich schnell auszubreiten und die Situation dort droht außer Kontrolle zu geraten." Einige Covid-Fälle mit der indischen Mutante seien bereits in Deutschland und der EU aufgetreten. "Diesmal müssen die EU-Innenminister schneller und konsequenter handeln und sofort ein vorübergehendes Verbot von Flügen aus Indien und Einreisebeschränkungen verhängen." Insgesamt müsse die EU aufgrund der Dynamik der Corona-Pandemie besser und schneller im koordinierten Vorgehen werden, mahnte Weber. Er verwies darauf, dass Kanada und das Vereinigte Königreich bereits entsprechende Schritte eingeleitet hätten.
00.00 Uhr - Bei Verstößen gegen die seit diesen Samstag vom Bund verhängte nächtliche Ausgangssperre in Landkreisen mit einer 7-Tage-Inzidenz von über 100 droht einem Medienbericht zufolge eine Geldbuße bis zu 25.000 Euro. Das berichtet "Bild" (Samstag). Der Sprecher des baden-württembergischen Innenministeriums, Carsten Dehner, sagte der Zeitung: "Wer gegen die Ausgangsbeschränkungen verstößt, der begeht eine Ordnungswidrigkeit und kann mit einer Geldbuße bis zu 25.000 Euro bestraft werden." Im Zweifel müsse gegenüber Polizeibeamten "plausibel erklärt werden können, warum man während der Ausgangsbeschränkungen in der Öffentlichkeit unterwegs ist", sagte der Sprecher. (Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) oder 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte).)