Frankfurt, 30. Apr (Reuters) - Die Zinssitzung der EZB am (heutigen) Donnerstag steht erneut ganz im Zeichen der Coronavirus-Krise. Experten erwarten, dass Notenbank-Chefin Christine Lagarde ein düsteres Bild der Konjunktur im Euro-Raum zeichnen wird. Die Europäische Zentralbank hat bereits umfangreiche Notfall-Maßnahmen beschlossen, um die Wirtschaft zu stützen und die Kreditvergabe der Banken am Laufen zu halten. Viele Volkswirte erwarten daher, dass zunächst keine weiteren Rettungsprogramme beschlossen werden. Gleichwohl werden Feinjustierungen an der einen oder anderen Stelle nicht ausgeschlossen.
Auch am Leitzins, der seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent steht, wird die EZB aller Voraussicht nach nicht rütteln. Auf der Pressekonferenz am Nachmittag, die diesmal nur virtuell stattfindet, wird sich Lagarde vermutlich dazu äußern, wie stark die Wirtschaft aus EZB-Sicht einbrechen und wie schnell sie sich danach wieder erholen wird. Zudem dürfte im Blick stehen, welche weiteren Instrumente die Euro-Wächter zur Krisenbekämpfung noch einsetzen könnten. Experten gehen zudem davon aus, dass Lagarde die Bereitschaft der EZB betonen wird, die Stützungsmaßnahmen nötigenfalls auszuweiten.