Von Peter Nurse
Investing.com -- Die Rohölpreise gingen am Dienstag zurück und knüpften an die hohen Verluste der vorangegangenen Sitzung an, da Befürchtungen bestehen, dass die Verlangsamung des globalen Wachstums die Ölnachfrage in der zweiten Jahreshälfte beeinträchtigen wird.
Gegen 15.35 Uhr MEZ verbilligte sich der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 0,4% auf 66,78 Dollar und der Preis für die Nordseesorte Brent um 0,2% auf 69,38 Dollar pro Barrel. Beide Kontrakte waren am Montag um über 1,5 % gefallen.
U.S. Gasoline RBOB Futures erhöhten sich um 0,5% auf 2,2107 Dollar pro Gallone.
Auf die Stimmung drückte am Dienstag die Meldung, dass die US-Einzelhandelsumsätze im Juli stärker als erwartet gesunken sind. Sie fielen im vergangenen Monat um 1,1 %, während Experten nur einen Rückgang von 0,3 % erwartet hatten.
Dies folgt auf die am Montag veröffentlichten Wirtschaftsdaten aus China, denen zufolge sich das Wachstum der Industrieproduktion und der Einzelhandelsumsätze im Juli drastisch verlangsamt hat.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Delta-Variante des Coronavirus vor allem in China, dem zweitgrößten Ölverbraucher der Welt, ausbreitet und die Nachfrageaussichten durch die Wiedereinführung von Mobilitätsbeschränkungen verschlechtert.
Die Organisation der erdölexportierenden Länder und ihre Verbündeten, die sogenannte OPEC+, verfolgen zudem Pläne zur schrittweisen Erhöhung der Produktion, wodurch die von ihr in den ersten Tagen der Pandemie verhängten Förderbeschränkungen zurückgenommen werden.
Außerdem mehren sich die Anzeichen dafür, dass die Schieferproduzenten in den USA ihre Fördertätigkeit wieder hochfahren. Die jüngsten Daten von Baker Hughes zeigen, dass die Zahl der aktiven Bohranlagen in den USA in der vergangenen Woche um 10 auf 397 gestiegen ist, was den größten wöchentlichen Anstieg seit April darstellt. Außerdem wies die Energy Information Administration auf einen Anstieg der Rohölproduktion in den großen Schieferbecken auf 8,09 Millionen Barrel pro Tag hin. So viel wurde seit April 2020 nicht mehr gefördert.
Mit Spannung blicken die Ölmarktbeobachter daher auf die Veröffentlichung der neuesten US-Rohölbestandsdaten durch das American Petroleum Institute. In der letzten Woche waren die Reserven an Rohöl um knapp über 800.000 Barrel gesunken.
Unternehmensseitig hat die BHP (ASX:BHP) Group (NYSE:BHP) den Zusammenschluss ihres Öl- und Gasgeschäfts mit Woodside (OTC:WOPEY) Petroleum bekannt gegeben, womit der weltweit führende Bergbaukonzern seine Abkehr von fossilen Brennstoffen fortsetzt.
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