Berlin, 18. Jun (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
RHEINMETALL RHMG.DE - Düsseldorf: Der Rüstungskonzern hat sich einen Großauftrag der Bundeswehr gesichert. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr habe mit dem Düsseldorfer Konzern einen Rahmvertrag zur Lieferung von bis zu 4.000 Wechsellader-LKW geschlossen, die zum Großteil mit gepanzerten Kabinen ausgerüstet werden sollen. Bei einer Laufzeit von 2021 bis 2027 liege das Auftragsvolumen bei bis zu zwei Milliarden Euro. Die Laster können unter anderem Munition für Kampftruppen transportieren, hieß es weiter.
IBERIA - Madrid: Die spanische Fluggesellschaft hat wegen der Corona-Krise die Abnahme der bestellten Airbus AIR.PA Modelle A350 und A320neo verschoben. Zudem wolle Iberia 14 ältere Airbus A340 Jets bis zum Jahresende aus ihrer Flotte entfernen und nicht wie geplant im Verlauf mehrerer Jahre, teilte eine Iberia-Sprecherin mit. Konzernchef Luis Gallego sagte diese Woche, dass die Flotte voraussichtlich für die nächsten fünf Jahre klein bleiben werde.
PUMA PUMG.DE - Düsseldorf: Der Großaktionär des Sportartikelherstellers, die Artemis-Holding der französischen Milliardärsfamilie Pinault, könnte ihren Anteil an dem deutschen Konzern verringern. Artemis hat erfolgreich eine Wandelanleihe im Volumen von 500 Millionen Euro auf Puma-Aktien begeben. Die Anleihe könne 2025 in Puma-Anteile gewandelt werden. Artemis ist nach eigenen Angaben mit rund 29 Prozent an Puma beteiligt, der Anteil könnte dann auf rund 25 Prozent sinken. Artemis sei dann noch immer ein bedeutender Anteilseigner.
HOCHTIEF HOTG.DE - Düsseldorf: Die Haustarifverhandlungen bei dem Baukonzern stehen der Gewerkschaft IG Bau zufolge auf Messers Schneide. Auch die fünfte Verhandlungsrunde für die 4000 Beschäftigten des Konzerns in Deutschland sei ohne Ergebnis geblieben. Die Auftragsbücher seien gut gefüllt, von Krise sei bei Hochtief nichts zu spüren. Hochtief müsse endlich ein abschlussfähiges Angebot vorlegen.
CANCOM COKG.DE - Düsseldorf: Der Münchner IT-Berater hat im ersten Quartal dank der hohen Nachfrage nach IT-Produkten und Serviceleistungen einen Umsatzsprung verbucht. Ein weiterer Wachstumstreiber war der Verkauf von Software-Lizenzen und Hardware zum mobilen Arbeiten wie Laptops und Tablets. Der Umsatz legte - ohne Übernahmen - um 22,7 Prozent auf 453,8 Millionen Euro zu und das operative Ergebnis (Ebitda) um 3,5 Prozent auf 26,0 Millionen. Auch wenn der Shutdown die Geschäfte im April und Mai beeinträchtigte, bekräftigte der Vorstand seine Jahresziele. "Angesichts der hohen Wachstumsrate im ersten Quartal und unter der Voraussetzung einer Normalisierung der Rahmenbedingungen im dritten und vierten Quartal halten wir unsere Jahresprognose von moderatem Umsatz- und Ergebniswachstum aufrecht", erklärte Vorstandschef Rudolf Hotter.
AMAZON AMZN.O - San Francisco: Der Online-Riese hat seine Geschäftsinteressen mit einer Shopping-Website in Saudi-Arabien ausgeweitet. Der Internetshop ist ein Re-Branding der Plattform Souq.com, die Amazon 2017 erworben hatte. Kontoinformationen der Souq-Käufer seien automatisch an die neue Adresse "amazon.sa" übertragen worden, erklärte Amazon. Die Nachricht deutet darauf hin, dass Spannungen zwischen Geschäftsführer Jeff Bezos und dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman die Investitionspläne des Unternehmens in Saudi-Arabien nicht beeinflussen. Die Veröffentlichung von Textnachrichten zwischen Bezos und seiner Freundin Anfang 2019 hatte einen Streit zwischen dem reichsten Mann der Welt und der Regierung in Riad ausgelöst. Bezos' Sicherheitschef beschuldigte im vergangenen Jahr das Königreich, hinter dem Hacker-Angriff zu stecken. Im Januar erklärten Experten der Vereinten Nationen, sie hätten Informationen, die auf die "mögliche Verwicklung" von Kronprinz Mohammed in ein angebliches Komplott zum Hacken von Bezos' Telefon hindeuteten. Saudi-Arabien nannte den Vorschlag "absurd".
QANTAS QAN.AX - Sydney: Die australische Fluggesellschaft hat bis Ende Oktober die meisten ihrer internationalen Flüge gestrichen. "Wir werden in den kommenden Monaten noch einige Flüge über die Tasmanische See aufgrund der erwarteten Reisemöglichkeit zwischen Australien und Neuseeland planen", erklärte die Fluggesellschaft. Die Regierung in Canberra hatte angekündigt, die geltenden Grenzschließungen wegen des Coronavirus bis 2021 zu verlängern.
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