ROM/TURIN (dpa-AFX) - Die angeschlagene italienische Traditionsbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) sieht sich nach der Rückkehr in die Gewinnzone für eine mögliche Fusion gerüstet. "Wir sind bereit, wir wollen das tun", sagte Bankchef Fabrizio Viola am Montag in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Die finanzielle Gesundung sei die Voraussetzung für einen solchen Schritt gewesen.
Laut einer Mitteilung vom Freitag hat MPS nach drei Jahren Verlusten im ersten Quartal 2015 einen Nettogewinn von 72,6 Millionen Euro erzielt. Für 2014 hatte das Institut ein Rekordminus von 5,3 Milliarden Euro ausgewiesen. Die 1472 gegründete MPS gilt als älteste Bank der Welt. Riskante Geschäfte mit komplexen Finanzprodukten und die Schuldenkrise in Europa hatten das Geldhaus aus der Toskana in Schieflage gebracht. Es musste 2013 mit staatlicher Hilfe vor dem Kollaps bewahrt werden. Nachdem das Institut 2014 beim Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) durchgefallen war, strebt es dieses Jahr eine Kapitalerhöhung von drei Milliarden Euro an. Zudem sollen bis 2018 weitere 350 Filialen geschlossen werden. Für eine Fusion zieht Viola eine große italienische Genossenschaftsbank als Partner vor, wie er der Wirtschaftszeitung "Il Sole 24 Ore" am Wochenende sagte.